ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax etwas höher - Fragezeichen hinter Erholung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Donnerstag
weiter stabilisiert. Zum Handelsschluss gewann der deutsche
Leitindex 0,38 Prozent auf 17 837,40 Punkte. Der MDax
der mittelgroßen Börsenwerte stieg um 1,01 Prozent auf 26 189,44
Zähler.
Die Indizes folgten am Nachmittag dem Verlauf an den New Yorker
Börsen. Dort legten der Dow Jones Industrial wie auch
der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen
Börsenschluss moderat zu. Der EuroStoxx 50 , der
Leitindex der Eurozone, schloss am Donnerstag mit plus 0,46 Prozent
auf 4936,57 Punkten. Auch in Paris und London endete der Börsentag
freundlich.
Seit Ostern zeigt der Trend am Aktienmarkt allerdings nach unten. Im
Dax erwies sich in der Abwärtsphase der Bereich um 17 700 Punkte
bislang als Unterstützung, auch an diesem Donnerstag. Ein Widerstand
zeigt sich hingegen an der 50-Tage-Linie, die charttechnisch
orientierte Anleger als Signalgeber für den mittelfristigen Trend im
Auge behalten.
Marktteilnehmer bezweifeln zudem, ob es sich nun angesichts
ausbleibender geopolitischer Fortschritte, einer bislang nicht
überzeugenden Berichtssaison und der Zinsernüchterung bereits um den
Beginn einer positiven Wende handelt. Für den Kapitalmarktstrategen
Jürgen Molnar ist die Korrektur auch noch lange nicht zu Ende. "Im
besten Fall sind wir mittendrin", resümiert er. "Stabilisierung ja,
Erholung nein", lautet aktuell sein Fazit.
Unter den Einzelwerten schockte der Pharma- und Laborzulieferer
Sartorius mit schwachen Zahlen für das erste Quartal
die Anleger. Auch wenn die Erwartungen an das laufende Jahr
bestätigt wurden, sackten die Aktien am Dax-Ende um 15,4 Prozent ab.
Die Anteile des Sportartikelherstellers Adidas
setzten ihren starken Lauf nach der jüngsten Prognoseanhebung fort
und gewannen weitere 2,7 Prozent. Die Papiere des
Konsumgüterkonzerns Henkel legten um ein Prozent zu
und profitierten davon, dass die Deutsche Bank ihre
Verkaufsempfehlung aufgab.
Im MDax sprangen die Sixt-Stämme um 9,7 Prozent hoch,
ebenfalls beflügelt von einer Studie der Deutschen Bank. Analyst
Michael Kuhn rät nun zum Kauf und begründete dies mit einer wieder
anziehenden Gewinndynamik des Autovermieters im späteren
Jahresverlauf.
Aussagen des italienischen Großaktionärs MFE drängten bei den
Anlegern von ProSiebenSat.1 Spekulationen über eine
Übernahme des Medienkonzerns zurück. Die im Nebenwerteindex SDax
notierten und in diesem Jahr stark gelaufenen Papiere
rutschten um 6,7 Prozent ab. Marco Giordani, Finanzchef von MFE,
hatte laut der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass man aktuell
keine Übernahme von ProSiebenSat.1 plane.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0655 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Nachmittag auf 1,0679 (Mittwoch: 1,0638) US-Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit 0,9364 (0,9400) Euro.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,52 Prozent am Vortag auf
2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14
Prozent auf 124,68 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,29 Prozent auf 131,12 Punkte./ajx/he