Kreise: Micron Technology bekommt Milliarden-Unterstützung für US-Chipfabriken
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung wird in ihren Bestrebungen
zur Förderung der heimischen Chipindustrie laut Insidern auch Micron
Technology mit Milliarden unter die Arme greifen.
Noch sei die endgültige Höhe zwar nicht beschlossen, doch gehe es um
etwa 6,1 Milliarden US-Dollar (5,7 Mrd Euro), darunter auch Kredite,
berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht auf
Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Offiziell werden dürfte das Paket in der kommenden Woche.
Micron hatte unlängst zugesagt, bis zu vier Fabriken im Bundesstaat
New York, plus einer in Idaho zu bauen. Aber diese Pläne erforderten
staatliche Förderung, um den Kostenunterschied im Vergleich zur
Expansion im Ausland zu kompensieren, hatte Micron-Chef Sanjay
Mehrotra vergangenen Monat gesagt.
Die US-Regierung unterstützt Chipkonzern bei Investitionen in den
USA schon eine Weile umfangreicher. Damit soll die Produktion, die
seit Jahren vor allem in Asien stattfindet, zurückgeholt werden und
die Abhängigkeit insbesondere von China sinken.
Erst Anfang der Woche hatte die US-Regierung bekannt gegeben, dass
der südkoreanische Samsung-Konzern mit staatlicher
Unterstützung von bis zu 6,4 Milliarden Dollar neue Standorte für
Entwicklung und Fertigung in Texas bauen wird. Dabei sollen unter
anderem Chips nach modernsten Technologien mit Strukturbreiten von
zwei Nanometern produziert werden.
Solche Halbleitertechnik wird im Moment ausschließlich in Asien
produziert, hauptsächlich in Taiwan beim Marktführer TSMC
. Im Westen gibt es angesichts der geopolitischen
Spannungen um Taiwan eine große Sorge um die Versorgung mit
High-Tech-Chips unter anderem für Smartphones. Die US-Regierung
hatte deswegen ein Gesetz beschlossen, das staatliche Unterstützung
von bis zu 39 Milliarden Dollar für Halbleiter-Ansiedlungen
vorsieht.
Ein Teil davon ist bereits vergeben. So sicherte sich Intel
8,5 Milliarden, und TSMC wurden jüngst 6,6 Milliarden
zugesprochen. Letzteres gilt als besonders wichtig, da der Konzern
aus Taiwan die Top-Adresse für die leistungsstärksten Chips ist. Der
Branchenpionier Intel geriet in den vergangenen Jahren in Rückstand
zu TSMC bei den Fertigungstechniken, will aber
aufholen./mis/so/nas/stk