FRANKFURT (dpa-AFX) - Ungeachtet der Schwäche der
technologielastigen Nasdaq-Börse in den USA dürfte sich der Dax
am Donnerstag weiter stabilisieren. Dabei stellt die
gleitende 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend signalisiert,
eine wichtige Stütze dar, nachdem die 21-Tage-Linie in der
vergangenen Woche nach unten hin durchbrochen wurde. Im Bereich der
mittelfristigen Durchschnittslinie bei etwas unter 17 730 Punkten
hatte der Dax in den vergangenen Tagen seine Korrektur gestoppt, die
vom Rekordhoch bei 18 567 Punkten ausgegangen war.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex
deutet rund eine Stunde vor der Börseneröffnung auf einen
freundlichen Start hin. Das Plus beträgt 0,4 Prozent auf 17 846
Punkte. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der
Euroregion, wird ebenfalls leicht im Plus erwartet.
"Wir sehen im Moment eine regelrechte Schaukelbörse. Von den bislang
zwölf Handelstagen nach Ostern sind beim Dax sechs positiv
ausgefallen und sechs negativ", konstatierte Portfoliomanager Thomas
Altmann von QC Partners. Nach der zuvor langen Rally suche das
Börsenbarometer weiterhin nach einer klaren Richtung.
Unter den Einzelwerten rückt der Pharma- und Laborzulieferer
Sartorius in den Blick. Dessen Kunden bauen ihre
Lagerbestände weiter ab. Gleichzeitig hielten sich - vor allem in
China, aber teilweise auch in Europa - die Kunden mit Investitionen
zurück, hieß es vom Göttinger Konzern zum ersten Quartal. Die
Erwartungen für das laufende Jahr wurden dennoch bestätigt. Händler
äußerten sich negativ: Sartorius habe die Erwartungen nicht erfüllt,
sagte einer. Auf der Handelsplattform Tradegate gab das Papier im
Vergleich zum Xetra-Schluss um rund fünfeinhalb Prozent nach.
Der Finanzdienstleister Hypoport startete wie
erwartet erholt ins laufende Jahr. Unternehmenschef Ronald Slabke
bekräftigte nach den Zuwächsen in den ersten drei Monaten die
Jahresziele. Ein Händler sprach von einem starken Geschäftsvolumen
im ersten Quartal, wobei Hypoport von Marktanteilsgewinnen und vom
Marktwachstum profitiert habe. Der Anteilsschein des SDax
-Unternehmens legte auf Tradegate um etwas mehr als
ein Prozent zu.
Aufmerksamkeit könnte auch Deutschlands größter Stahlhersteller
Thyssenkrupp auf sich ziehen, dessen Aktie
vorbörslich rund ein Prozent einbüßte. Betriebsrat und IG Metall
wollen nur unter bestimmten Bedingungen mit dem Management über die
geplante Verkleinerung der Kapazitäten bei Steel Europe (TKSE)
sprechen. "Bevor wir über die Zukunft von Thyssenkrupp Steel Europe
verhandeln, verlangen wir einen garantierten Ausschluss
betriebsbedingter Kündigungen", hieß es in einem an die
Beschäftigten gerichteten Flugblatt der IG Metall.
Obendrein äußerte sich Aixtron . Der Anlagenbauer für
die Chipindustrie trat Spekulationen über schwächere Geschäfte mit
Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen entgegen. Der
US-Halbleiterkonzern Wolfspeed habe im dritten und
vierten Quartal 2023 mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage
erteilt, um die Produktion von 200-mm-Siliziumkarbid (SiC)-Wafern
auszubauen, hieß es. Die seit dem Jahresauftakt schwer angeschlagene
Aktie stieg auf Tradegate um viereinhalb Prozent./ck/jha/