Aktien New York: ASML belastet Chip-Branche und Nasdaq - Dow hält sich besser
NEW YORK (dpa-AFX) - Hohe Kursverluste in der Halbleiterbranche
haben die US-Börsen am Mittwoch belastet. Auslöser der Abgaben waren
überraschend schwache Quartalszahlen des niederländischen Ausrüsters
von Chip-Produzenten ASML . Dessen Aktien, die an der
US-Technologiebörse gelistet und im Index Nasdaq 100 enthalten sind,
gerieten stark unter Druck und zogen andere Branchenschwergewichte
mit nach unten.
Der Nasdaq 100 fiel um 0,9 Prozent auf 17 558 Punkte auf den
niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten. Im Sog der ASML-Aktien,
die 7,3 Prozent einbüßten, verloren Applied Materials
, AMD , Micron Technology
und Nvidia zwischen 2,5 und 4,5 Prozent.
Die Nachfrage beim Chipausrüster ASML blieb zuletzt
weit hinter den Erwartungen zurück. Der Auftragseingang sank im
ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,8 auf 3,6
Milliarden Euro. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte
Analysten hatten indes im Schnitt eine Steigerung auf 4,6 Milliarden
Euro erwartet.
Merklich besser hielt sich zur Wochenmitte der Leitindex Dow Jones
Industrial , der mit 37 800 Punkten auf der Stelle
trat. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,32 Prozent auf
5036 Zähler nach. Rückenwind gab es vom US-Anleihemarkt, wo die
Renditen wieder nachgaben. Sie waren zuletzt stark gestiegen und
hatten die US-Aktienmärkte belastet.
Die Quartalsbilanz des Versicherungsriesen The Travelers
kam am Markt nicht gut an. Analysten verwiesen vor
allem auf hohe Schäden aus Naturkatastrophen. Die Aktien sackten am
Ende des Dow um 7,6 Prozent ab.
Ganz anders United Airlines , die mit ihren
Quartalszahlen für Euphorie sorgte. Der Aktienkurs schnellte um 15
Prozent nach oben und zog American Airlines um 5
Prozent mit hoch. Die wochenlange Stilllegung mehrerer Dutzend
Maschinen des Boeing -Typs 737-9 Max hatte das
Unternehmen weniger stark belastet als befürchtet. Der Broker Cowen
nannte die Zahlen denn auch ermutigend.
Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa legten um 1,6
Prozent zu. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass
US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Pittsburgh (Pennsylvania)
höhere Zölle auf chinesischen Stahl und Aluminium vorschlagen wird.
Getrennte Wege gingen die Aktien der beiden Banken First Horizon
und US Bancorp . Erstere stiegen um 2,3
Prozent, während Letztere 3,8 Prozent einbüßten. US Bancorp senkte
das Jahresziel für die wichtigen Nettozinseinnahmen. First Horizon
schnitt beim Gewinn je Aktie besser ab als erwartet./bek/he