Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nach Rückschlag stabil erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rückschlag am Dienstag dürfte sich
der Dax zur Wochenmitte stabilisieren. Dazu dürfte
einmal mehr der US-Aktienmarkt beitragen. Nach einem unruhigen Auf
und Ab am Vorabend schlossen Wall Street und Nasdaq kaum verändert.
Die Unsicherheit bleibt laut Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC
Partners, aber groß, auch wenn die Anleger derzeit noch gelassen
blieben. "Und solange unklar ist, ob der Konflikt zwischen Israel
und dem Iran weiter eskalieren wird, wird das auch so bleiben."
Zudem herrscht nach wie vor erhöhte Unsicherheit über den Zinspfad
der Notenbanken, insbesondere der Fed in den USA.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex
signalisiert eine Stunde vor der Börseneröffnung nur wenig verändert
auf 17 769 Punkte. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex
der Euroregion, wird ebenfalls in etwa auf Schlussniveau des
Vortages erwartet.
Angesichts der aktuell zahlreichen Unwägbarkeiten war der deutsche
Leitindex tags zuvor mit 17 713 Punkten bis an seine 50-Tage-Linie
abgesackt, die den mittelfristigen Trend signalisiert. In diesem
Bereich konnte er sich dann aber letztlich stabilisieren.
Damit ist der Dax charttechnisch gesehen an einem "spannenden Punkt
angekommen", wie Altmann erklärt. Denn seit November halte sich der
Dax durchgehend über seinem 50-Tage-Mittel. "Die 50-Tage-Linie wird
zwar weniger stark beachtet als die 200-Tage-Linie für den
langfristigen Trend, dennoch könnte ein Unterschreiten die Stimmung
am Aktienmarkt eintrüben", warnt er.
Bevor nach dem Börsenschluss hierzulande der Konjunkturbericht der
Fed, das Beige Book, in den Fokus rückt, dürften einige deutsche
Konzerne mit Quartalszahlen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am Abend
dann richten sich die Blicke nach der zunehmend vorsichtiger
gewordenen Tonlage über geldpolitische Lockerungen in den USA auf
den Fed-Bericht. Die Zweifel, ob es überhaupt noch zu einer
Zinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft kommen könnte, sind
gewachsen.
Unter den Einzelwerten ragt der Sportartikelhersteller Adidas
positiv heraus, denn er wurde nach einem überraschend
guten Start ins Jahr optimistischer für das Gesamtjahr. Analysten
lobten die zunehmende Geschäftsdynamik. Einige hoben bereits ihre
Kursziele für die Aktie, so etwa JPMorgan und die UBS. Auf der
Handelsplattform Tradegate legte das Papier im Vergleich zum
Xetra-Schluss um rund 3,5 Prozent zu.
Continental dagegen bekam im ersten Quartal die
Probleme in der Autozulieferung wieder stark zu spüren. Die
entsprechende Sparte des Autozulieferers und Reifenherstellers
rutschte deutlich stärker in die Verlustzone als von Experten
erwartet. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers senkte daraufhin
prompt sein Kursziel, ungeachtet dessen, dass Conti die Jahresziele
bestätigte. Vorbörslich sackte die Aktie auf Tradegate um etwas mehr
als 4 Prozent ab.
Im MDax könnte der Scheinwerfer-Spezialist Hella
im Interesse der Anleger stehen. Er startete mit
einem leichten Umsatzplus in das Jahr 2024. Vor allem die Sparte mit
Lichtprodukten wuchs, - was allerdings maßgeblich der
vollumfänglichen Berücksichtigung eines chinesischen
Gemeinschaftsunternehmens zu verdanken war.
Bei Borussia Dortmund im SDax könnten
davon profitieren, dass der Bundesligist zurückgekehrt ist in den
Kreis der europäischen Fußball-Elite. Mit dem 4:2 (2:0) über
Atlético Madrid zog der Bundesliga-Fünfte erstmals seit elf Jahren
wieder ins Halbfinale der Champions League ein. Die Aktie sprang auf
Tradegate um etwas mehr als 6 Prozent hoch.
Im Blick stehen zudem Chipwerte wie Infineon und
Aixtron nach einem schwächer als erwarteten ersten
Quartal von ASML und dessen Ausblick auf das zweite
Jahresviertel.
Die Anteile des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck
könnten von der Gewinnüberraschung des Konkurrenten Volvo
profitieren und die der Fluggesellschaft Lufthansa
vom starken Bericht der US-Linie United Airlines
./ck/mis