ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow fällt auf tiefsten Stand seit Mitte Januar
NEW YORK (dpa-AFX) - Kursgewinne zum Wochenauftakt an den US-Börsen
haben nicht lange Bestand gehabt. Der Leitindex Dow Jones Industrial
, der am Montag im frühen Handel noch um gut ein
Prozent zulegen konnte, drehte anschließend ins Minus und weitete
die Verluste aus. Möglicherweise machte die Zuspitzung des Konflikts
im Nahen Osten den Investoren doch zu schaffen. Auch Europas Börsen
hatten zuvor einen Teil ihrer anfänglichen Aufschläge wieder abgeben
müssen.
Der Dow verlor 0,65 Prozent auf 37 735,11 Zähler und fiel auf den
tiefsten Stand seit Mitte Januar. Vom Rekordhoch im März knapp unter
40 000 Zählern hat sich der Dow zuletzt immer weiter entfernt.
Der marktbreite S&P 500 verlor zum Wochenbeginn 1,20
Prozent auf 5061,82 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100
ging es mit minus 1,65 Prozent auf 17 706,83 Punkte
auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar.
Auch überraschend robuste Daten vom Einzelhandel in den USA könnten
die Kauflaune der Anleger gedämpft haben. Die Umsätze stiegen im
März stärker als erwartet. Gute Konjunkturdaten lasten derzeit
tendenziell auf der Hoffnung vieler Investoren, dass die
US-Notenbank Fed die Leitzinsen bald senkt. Die Rendite zehnjähriger
US-Anleihen erklomm am Montag den höchsten Stand seit November
vergangenen Jahres.
Auf Rang eins im Dow Jones Industrial lagen die Aktien von Goldman
Sachs mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent. Das Geldhaus habe im
ersten Geschäftsquartal vor allem im Handel mit festverzinslichen
Wertpapieren und Aktien gut abgeschnitten, lobte Analyst Brennan
Hawken von UBS. Im Fahrwasser von Goldman Sachs hielten sich auch
die Papiere anderer Banken wie Morgan Stanley und
Wells Fargo gut.
Zu den Verlierern zählten Tesla mit einem Minus von
5,6 Prozent und Apple mit minus 2,2 Prozent. Tesla
will angesichts der Flaute am Elektroautomarkt und zuletzt schwacher
Verkäufe weltweit mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen
streichen. Bei Apple kam schlecht an, dass der iPhone-Hersteller im
Smartphone-Markt im vergangenen Quartal nach Berechnungen von
Marktforschern wieder hinter Samsung zurückgefallen
ist.
Der SAP -Rivale Salesforce will einem
Pressebericht zufolge den Datenmanagementsoftware-Anbieter
Informatica übernehmen. Salesforce-Aktien büßten als
größter Verlierer im Dow 7,3 Prozent ein. Die Gespräche befänden
sich in einem späten Stadium, berichtete das "Wall Street Journal"
unter Berufung auf Insider. Ein Problem sei, dass der diskutierte
Übernahmepreis wegen des kräftigen Kursanstiegs im laufenden Jahr
inzwischen unter dem aktuellen Börsenpreis liege. Aktien von
Informatica sackten um 6,5 Prozent ab.
Der Euro gab nach und notierte zuletzt auf 1,0625
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zuvor auf 1,0656 (Freitag: 1,0652) festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,9384 (0,9387) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,69 Prozent auf 107,94
Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf
4,62 Prozent./bek/he