ROUNDUP/Aktien New York: Schwächer zum Start in die Berichtssaison
NEW YORK (dpa-AFX) - Am Ende einer geschäftigen Woche und zum
Auftakt der Unternehmensberichtssaison haben die US-Aktienmärkte
klar nachgegeben. Frische US-Konjunkturdaten zeigten nur wenig
Einfluss auf die Notierungen. So stiegen die Preise von in die USA
importierten Gütern im März stärker als erwartet. Die Stimmung der
US-Verbraucher - gemessen am Konsumklimaindex der Universität
Michigan - trübte sich im April unerwartet deutlich ein.
Der Dow Jones Industrial notierte am Freitag zuletzt
1,00 Prozent tiefer bei 38 075,64 Punkten. Damit deutet sich für den
US-Leitindex ein Wochenverlust von mehr als zwei Prozent an. Der
marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 1,10 Prozent
auf 5141,87 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100
verlor 1,43 Prozent auf 18 046,88 Punkte.
Am Mittwoch hatte eine überraschend hohe US-Inflation die Anleger
zunächst vergrault, da damit die Erwartungen an eine Zinssenkung
durch die US-Notenbank Fed noch weiter nach hinten verschoben worden
war. Am Donnerstag griffen Investoren dann aber zumindest bei
Tech-Aktien schon wieder zu und die Standardwerte holten nach einem
schwachen Start zum Handelsende hin zumindest wieder auf.
Experten verwiesen darauf, dass die Geldpolitik nun etwas in den
Hintergrund rücke, da die Anleger auf die insgesamt guten
US-Konjunkturdaten schauten. Diese zeigten, dass die Wirtschaft der
Vereinigten Staaten bislang mit dem hohen Leitzins gut zurechtkomme.
Deshalb setzten Investoren auf eine ordentliche Berichtssaison, hieß
es.
Diese startete am Freitag traditionell mit ersten Resultaten einiger
Geldhäuser. Der US-Großbank JPMorgan bescherten
geringere Rückstellungen für Kreditausfälle im ersten Quartal
überraschend viel Gewinn, allerdings blieb das Nettozinsergebnis
hinter der Erwartung zurück. Zudem rechnet das Finanzinstitut mit
höheren Kosten in diesem Jahr als bisher. Die Aktien sackten nach
ihrem jüngsten Rekordhoch auf den tiefsten Stand seit Anfang März ab
und verloren als Schlusslicht im Dow zuletzt 5,6 Prozent.
Die Papiere von Citigroup fielen um 0,7 Prozent. Das
Kreditinstitut ist trotz eines Gewinneinbruchs im ersten
Jahresviertel besser ins Jahr gestartet als von Analysten
befürchtet. Die Anteilscheine von Wells Fargo büßten
0,3 Prozent ein. Bei der Bank übertrafen die Gesamterträge die
Marktschätzungen, wobei der Zinsüberschuss etwas schwächer als
erwartet ausfiel. Die Titel von State Street gewannen
nach Quartalszahlen des Finanzdienstleisters 2,0 Prozent.
Die Aktien der Chipkonzerne Intel und AMD
verbuchten Kursabschläge von 3,1 beziehungsweise 3,9
Prozent und gehörten zu den schwächsten Werten im Nasdaq-100-Index.
Auslöser war ein Bericht des "Wall Street Journal", wonach
chinesische Telekomkonzerne auf Geheiß der Regierung in Peking
mittelfristig keine Computerchips aus dem Ausland mehr nutzen
sollen. Laut einem Branchenexperten ist das aber eher eine
Erweiterung dessen, was im Grunde schon bekannt sei.
Auf den Papieren des Saatgut- und Agrarchemiekonzerns Corteva
lastete eine Abstufung durch JPMorgan von
"Overweight" auf "Neutral". Laut den Analysten dauert der
Lagerbestandsabbau bei Agrarchemikalien in Südamerika und Europa an,
die Preise fielen weiter. Die Aktien verloren 3,1 Prozent./edh/he