dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 12.04.2024 - 15.15 Uhr
ROUNDUP 2: Krise bei Batteriehersteller Varta verschärft sich -
Aktie stürzt ab
ELLWANGEN - Der kriselnde Batteriekonzern Varta ruft
seine Geldgeber erneut um Hilfe. Ein Einbruch der Nachfrage, billige
Angebote der Konkurrenz aus Asien und ein Cyberangriff werfen das
Unternehmen bei seiner Sanierung zurück. Das Konzept aus dem
vergangenen Sommer sei "nicht mehr angemessen", um bis Ende 2026 wie
geplant auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren, teilte
Varta am Donnerstagabend in Ellwangen mit. Der Vorstand verhandelt
mit den Finanzierern über eine Lösung. Der Kurs der Varta-Aktie
stürzte nach den Nachrichten ab.
ROUNDUP: Thyssenkrupp Steel will Kapazität kappen -
Arbeitsplatzabbau
DUISBURG - Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp
Steel will seine Produktionskapazität in Duisburg
deutlich verkleinern. Damit werde "auch ein noch nicht bezifferbarer
Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sein", teilte die Stahlsparte des
Industriekonzerns am Donnerstagabend in Duisburg mit. Dieser werde
auch nachgelagerte Weiterverarbeitungsstufen sowie die Verwaltungs-
und Dienstleistungsbereiche betreffen.
Thyssenkrupp-Beschäftigte fordern Ausschluss von Kündigungen
DUISBURG - Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp
Steel wollen die Arbeitnehmervertreter nur über den
geplanten Kapazitätsabbau sprechen, wenn vorher betriebsbedingte
Kündigungen ausgeschlossen werden. "Unsere Voraussetzung für
Verhandlungen über eine Neuaufstellung des Unternehmens ist ein
harter Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen über März 2026
hinaus", erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der
Stahlsparte, Detlef Wetzel, am Freitag laut einer gemeinsamen
Mitteilung des Steel-Gesamtbetriebsrats und der IG Metall NRW. Im
Moment gilt eine Beschäftigungssicherung bis Ende März 2026.
Streiks bremsen Passagierwachstum am Frankfurter Flughafen
FRANKFURT - Die Streiks an den Passagierkontrollen und bei der
Lufthansa haben den Aufwärtstrend am Frankfurter
Flughafen im März erneut gebremst. Der Flughafenbetreiber Fraport
zählte rund 4,6 Millionen Passagiere und damit 7,8
Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Freitag in Frankfurt
mitteilte. Damit lag das Aufkommen 17,6 Prozent unter dem Niveau aus
der Zeit vor der Corona-Pandemie im März 2019. Rund 300 000
Fluggäste hätten wegen der Streiks nicht über Frankfurt reisen
können, hieß es weiter.
Lufthansa streicht Flüge nach Iran aus Sicherheitsbedenken bis
Samstag
BERLIN - Angesichts der Drohungen des Irans gegen Israel hat die
Lufthansa die Aussetzung geplanter Flüge in und aus
der iranischen Hauptstadt Teheran verlängert. "Aufgrund der
aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation
ihre Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich einschließlich
Samstag, 13. April, aus", teilte ein Unternehmenssprecher am frühen
Freitagmorgen mit. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe
stets oberste Priorität; wobei Lufthansa sich nicht allein auf
staatliche Einschätzungen verlasse, sondern die jeweilige aktuelle
Sicherheitslage selbst bewerte und daraufhin eigenständig
entscheide, hieß es weiter.
BERLIN - Die Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDewe gehört
nun vollständig der thailändischen Central Gruppe. Der bisherige
Eigentümer, die insolvente Signa Prime Selection, und die Gruppe
hätten eine Vereinbarung über den kompletten Erwerb getroffen,
teilte Central am Freitag mit. Zuvor hatte das "Handelsblatt"
darüber berichtet.
JPMorgan steigert Gewinn überraschend
NEW YORK - Geringere Rückstellungen für Kreditausfälle haben der
US-Großbank JPMorgan Chase im ersten Quartal
überraschend viel Gewinn beschert. Mit gut 13,4 Milliarden US-Dollar
(12,5 Mrd Euro) lag der Überschuss sechs Prozent höher als ein Jahr
zuvor, wie das größte Geldhaus der USA am Freitag in New York
mitteilte. Damit übertraf JPMorgan die durchschnittlichen
Erwartungen von Analysten. Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten
jedoch negativ aufgenommen: Im vorbörslichen US-Handel verlor die
JPMorgan-Aktie zuletzt mehr als drei Prozent an Wert und entfernte
sich damit weiter von ihrem Rekordhoch von vor wenigen Wochen.
Citigroup verdient mehr als gedacht
NEW YORK - Die US-Großbank Citigroup ist trotz eines
Gewinneinbruchs besser ins Jahr gestartet als gedacht. Im ersten
Quartal erzielte das Geldhaus einen Überschuss von 3,4 Milliarden
US-Dollar (3,2 Mrd Euro) und damit 27 Prozent weniger als ein Jahr
zuvor, wie es am Freitag in New York mitteilte. Damals hatte die
Bank allerdings von dem Verkauf ihres Privatkundengeschäfts in
Indien profitiert. Analysten hatten nun mit einem stärkeren
Gewinnrückgang gerechnet. Doch im vorbörslichen US-Handel ging es
für die Citigroup-Aktie um drei Prozent abwärts.
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