ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow holt Anfangsverluste auf - Nasdaq stark
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Donnerstag im
Handelsverlauf von ihrer anfänglichen Schwächephase erholt. Dabei
präsentierten sich vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq in
starker Verfassung. Der Dow Jones Industrial schloss
mit einem Minus von 0,01 Prozent bei 38 459,08 Punkten. Für den
marktbreiten S&P 500 ging es um 0,74 Prozent auf
5199,06 Zähler aufwärts. Der technologielastige Nasdaq 100
stieg um 1,65 Prozent auf 18 307,98 Punkte.
Frische Daten signalisierten einen robusten Arbeitsmarkt und einen
beschleunigten Preisauftrieb in den USA. So ist die Zahl der
wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet
gefallen. Die Erzeugerpreise stiegen im März um 2,1 Prozent,
verglichen mit plus 1,6 Prozent im Vormonat. Bereits am Mittwoch
hatten überraschend hohe Verbraucherpreise die Hoffnungen auf bald
sinkende Zinsen weiter schwinden lassen.
Vor dem Hintergrund insgesamt starker US-Konjunkturdaten und der
anstehenden Berichtssaison zum ersten Quartal konzentrieren sich die
Anleger allerdings schon wieder auf das Positive: die
Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft und die Unternehmensgewinne.
Am Freitag machen die US-Banken JPMorgan , Wells Fargo
und Citigroup mit ihren Quartalsberichten den Auftakt.
Unter den Einzelwerten rückte der Pharmasektor wegen
Übernahmemeldungen in den Blick. So sprangen die Aktien von Alpine
Immune Sciences um knapp 37 Prozent hoch, nachdem
Vertex Pharmaceuticals mitgeteilt hatte, den
Entwickler von Nierenmedikamenten für 65 US-Dollar je Aktie oder
rund 4,9 Milliarden Dollar in bar übernehmen zu wollen. Vertex
gewannen 0,7 Prozent.
Die Anteilscheine von Janux Therapeutics kletterten
um 12 Prozent hoch. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge prüft
der Arzneimittelhersteller verschiedene Optionen, darunter auch
einen Verkauf, nachdem größere Pharmaunternehmen Übernahmeinteresse
bekundet hätten.
Der Kurs der Rallybio-Aktien schnellte um 83 Prozent
hoch. Das Biotech-Unternehmen hatte eine Partnerschaft mit Johnson &
Johnson sowie ein Kapitalinvestment des
Pharmakonzerns von 6,6 Millionen Dollar bekannt gegeben. Die
J&J-Papiere verloren 0,9 Prozent.
Die Aktien von Amazon erklommen ein Rekordhoch und
legten am Ende um 1,7 Prozent zu. Der vorherige Höchststand war
während der Corona-Krise im Juli 2021 erreicht worden. Der Chef des
Einzelhandelsriesen, Andy Jassy, hatte sich in einem Brief an die
Aktionäre zuversichtlich mit Blick auf die KI-Strategie des Konzerns
geäußert.
Spitzenreiter im Dow mit einem Kursplus von 4,3 Prozent waren Apple
. Damit stiegen die Papiere auf das höchste Niveau
seit drei Wochen. Um die schleppenden Computerverkäufe anzukurbeln,
bereite der Technologiekonzern die Überarbeitung seiner gesamten
Mac-Produktlinie mit einer neuen Familie eigener Prozessoren mit
Bezug zum Thema Künstliche Intelligenz vor, berichtete Bloomberg
unter Berufung auf Insider.
Nike-Titel legten um 3,4 Prozent zu. Die Analysten
der Bank of America sprachen für die Aktien des
Sportartikelkonzerns eine Kaufempfehlung aus und erhöhten ihr
Kursziel.
Die Aktien von Morgan Stanley fielen um 5,3 Prozent,
nachdem das "Wall Street Journal" berichtet hatte, dass die
Vermögensverwaltungssparte der Investmentbank von mehreren
Bundesbehörden wegen ihrer Kundenprüfungspraktiken und möglicher
Geldwäscherisiken untersucht werde.
Der Euro erholte sich im US-Handel etwas von seinen
Verlusten aus dem europäischen Geschäft. Zuletzt wurde die
Gemeinschaftswährung mit 1,0727 Dollar gehandelt. In Europa war der
Euro nach den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB)
unter die Marke von 1,07 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Mitte
Februar gefallen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
auf 1,0729 (Mittwoch: 1,0860) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,9320 (0,9208) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen büßten ihre moderaten Anfangsgewinne ein und
rutschten ins Minus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) notierte zuletzt 0,10 Prozent tiefer bei 108,09
Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 4,57
Prozent./edh/he