Börse Frankfurt-News: Kursschwäche zu Käufen genutzt (ETF-Handel)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Aktien-ETFs sind weiter gefragt, auch mit Länderschwerpunkten wie Indien, Frankreich oder Italien. Wichtiges Thema außerdem: der rasante Goldpreisanstieg. Der führt zu hoher Nachfrage nach Goldminen-ETFs und -ETCs.
9. April 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Kursrücksetzer an den Börsen können der guten Laune im ETF-Geschäft nichts anhaben. "Obwohl die Börsen den Rückwärtsgang einlegten, nutzten die Anleger die Gelegenheit zum Einstieg", berichtet Heinrich Holger von der Baader Bank. Er sieht bei leicht erhöhten Umsätzen fast doppelt so viel Käufe wie Verkäufe. Frank Mohr von der Société Générale meldet ein anhaltend hohes Volumen und ebenfalls deutlich mehr Käufe. Laut Leo Puschmann von Lang & Schwarz dreht sich aktuell auch sehr viel um Goldminen-ETFs sowie Gold- und Silber-ETCs - wegen des starken Preisanstiegs bei den beiden Edelmetallen.
Der DAX steht am Dienstagmittag bei 18.178 Punkten, ein Stück weit unter dem Ende März erreichten neuen Allzeithoch von 18.571. Auch Dow Jones und Nasdaq 100 liegen unter den jüngsten Hochs.
Auch CAC40-, FTSE MIB- und ATX-Tracker beliebt
Vor allem World-ETFs sind bei der Société Générale gefragt, allen voran der iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983), aber auch der Vanguard FTSE All-World (IE00B3RBWM25). "Das liegt am Monatsanfang und den vielen Sparplänen", bemerkt Mohr. Einen klaren Kaufüberhang sieht er auch für US-Aktien, während bei Europas Aktien beide Seiten gespielt würden.
Bei der Baader Bank stehen MSCI World-ETFs diesmal im Schatten. "Das
Interesse der Investoren verteilte sich hauptsächlich auf die ETFs
aus den USA und Europa", stellt Heinrich fest. Besonders beliebt:
Nasdaq-Tracker, etwa von der DekaBank (DE000ETFL623) oder
währungsgesichert von Amundi (
Der europäische ETF-Markt verbuchte im März Zuflüsse in Höhe von 11,4 Milliarden US-Dollar, wie Emittent SPDR meldet. Der Großteil entfiel erneut auf Aktien-ETFs (9,9 Milliarden US-Dollar), auf Anleihen-ETFs 1,2 Milliarden US-Dollar. "Das Marktumfeld aus weiterhin hohen Zinsen und einer robusten US-Konjunktur führte im Bereich der Aktien-ETFs - neben Zuflüssen in den Klassikern wie S&P 500 und MSCI World - auch zu Zuflüssen von etwa 900 Millionen US-Dollar in US-Nebenwerte wie dem Russell 2000 und dem S&P 400", erläutert Sophia Wurm von SPDR. Auf Branchenebene hätten zyklische Branchen profitiert, etwa europäische Banken, US-IT sowie Halbleiter. Im Bereich der Anleihen-ETFs seien Geldmarktlösungen, Kurzläufer sowie Hochzinsanleihen gefragt gewesen. "Unternehmensanleihen mit guter Bonität und längeren Laufzeiten sowie inflationsgeschützte Anleihen waren zum Teil von deutlichen Abflüssen betroffen."
Tech-Begeisterung geht weiter, Geldmarkt-ETFs ebenfalls beliebt
Im Handel mit Branchen-ETFs stehen Tech-Werte weiter im Mittelpunkt. "Wir sehen vor allem Käufe, allerdings nicht mehr ganz so viele wie zuvor", bemerkt Puschmann. Mohr meldet weiter hohe Zuflüsse, etwa in den Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (IE00BGV5VN51) und den iShares S&P 500 Information Technology Sector (IE00B3WJKG14).
Im Handel mit Anleihen-ETFs sind Mohr zufolge Geldmarktprodukte weiterhin Magneten, speziell der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (LU0290358497) und der Lyxor Euro Overnight Return (FR0010510800). Für kurzlaufende Euro-Staatsanleihen beobachtet Mohr mal Käufe (DE000ETFL185), mal Verkäufe.
Goldpreis immer höher, Krypto-Rally etwas beruhigt
Der steile Goldpreisanstieg führt außerdem zu starken Zuflüssen in
Goldminen-ETFs sowie Gold- und Silber-ETCs. Viel gekauft werden Mohr
zufolge der iShares Gold Producers- (IE00B6R52036) und der VanEck
Junior Gold Miners-ETF (IE00BQQP9G91). Auch bei Lang & Schwarz kommt
der Invesco-ETF gut an. Sehr viele Käufe sieht Puschmann zudem für
ETCs wie Xetra-Gold (DE000A0S9GB0) sowie mehrfach gehebelte Gold-
und Silberpreis-Tracker (IE00B8HGT870, IE00B7XD2195),
Zumindest etwas ruhiger geworden ist es im Handel mit den in den Vorwochen extrem umsatzstarken Krypto-ETNs, wie Puschmann feststellt. Der Bitcoin steht aktuell bei 70.514 US-Dollar, nach dem neuen Rekord von 73.559 US-Dollar Mitte März.
Von Anna-Maria Borse, 9. April 2024 © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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