TSMC erhält milliardenschwere Zuschüsse und Kredite für drei Fabriken in den USA
HSINCHU (dpa-AFX) - Die USA wollen den taiwanischen Chiphersteller
TSMC mit milliardenschweren Zuschüssen und Darlehen
beim Bau von Fabriken in Arizona unterstützen. Insgesamt soll der
Konzern 6,6 Milliarden US-Dollar (rund 6,09 Mrd Euro) an Zuschüssen
und bis zu fünf Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro) an Darlehen
erhalten. Im Rahmen einer vorläufigen Vereinbarung werde TSMC eine
dritte Fabrik in Phoenix errichten, wie das Unternehmen am Montag
mitteilte. Diese soll zu den bereits geplanten Fertigungsstätten in
Arizona hinzukommen, die planmäßig ihre Produktion 2025 und 2028
aufnehmen. Damit investiere das Unternehmen mehr als 65 Milliarden
Dollar in den Bundesstaat.
TSMC fertigt wichtige Elektronikchips, etwa für den
iPhone-Hersteller Apple und den
Grafikkarten-Spezialisten Nvidia . In der dritten
Produktionsstätte von TSMC sollen die Chips bereits mit
Strukturbreiten von 2 Nanometern produziert werden. Die Fabrik soll
zum Ende des Jahrzehnts in Betrieb genommen werden.
"Zum ersten Mal überhaupt werden wir in großem Maßstab die
fortschrittlichsten Halbleiterchips der Welt hier in den Vereinigten
Staaten von Amerika herstellen, übrigens mit amerikanischen
Arbeitern", sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo. Mit dem neuen
2-Nanometer-Verfahren will der Chiphersteller 2025 zum ersten Mal in
seinem Heimatland Taiwan Chips fertigen.
Die Vereinbarung mit TSMC ist ein weiterer Schritt in den Bemühungen
von US-Präsidenten Joe Biden, die US-Halbleiterindustrie mit dem im
Jahr 2022 gestarteten Förderprogramm "Chips and Science Act" zu
stärken. Es handelt sich bei der Ankündigung um eine der größten
Förderungen im Rahmen des Programms. Dieses sieht 39 Milliarden
Dollar an direkten Zuschüssen sowie Darlehen und Bürgschaften im
Wert von 75 Milliarden Dollar vor. Damit will die US-Regierung die
Halbleiterunternehmen dazu zu bewegen, Fabriken in Amerika zu
errichten, nachdem sie jahrzehntelang die Produktion ins Ausland
verlagert hatten.
Intel hatte bereits eine vorläufige Vereinbarung über
Zuschüsse und Darlehen in Höhe von fast 20 Milliarden Dollar
unterzeichnet, während Samsung Electronics aus
Südkorea voraussichtlich einen Zuschuss von mehr als 6 Milliarden
Dollar erhalten soll. Das US-Handelsministerium hat außerdem drei
Zuschüsse an Unternehmen erteilt, die Chips der älteren Generation
herstellen. Zudem wird in den kommenden Wochen ein
milliardenschweres Paket für Micron Technology
erwartet. Unternehmen haben seit Bidens Amtsantritt mehr als 200
Milliarden Dollar an Investitionen angekündigt./mne/ngu/nas