ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Schwindende Zinshoffnung in den USA belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Das derzeit nicht stimmberechtigte Fed-Mitglied Neel Kashkari hatte gesagt, dass es 2024 womöglich keinen Zinsschritt geben könnte, falls die Inflation hoch und das Wachstum robust bleibe. Dies hatte am Donnerstag zu deutlichen Verlusten an der Wall Street geführt. Der Arbeitsmarktbericht aus den USA am Nachmittag dürfte vor diesem Hintergrund noch genauer unter die Lupe genommen werden.
Kurz nach dem Auftakt büßte der deutsche Leitindex um 1,26 Prozent
auf 18 170,51 Punkte ein. Die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen
Trend signalisiert, bildet derzeit noch einen Widerstand. Sie
verläuft aktuell bei rund 18 100 Punkten. Der MDax
Dass ein Fed-Banker die Bedeutung der Inflationsbekämpfung betont, überrascht zwar nur bedingt. Allerdings rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer immer noch mit einer ersten Leitzinssenkung im Sommer. Umso mehr werden sich die Blicke nun wohl auf die Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für den März richten. Anleger erhoffen sich Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer ersten Leitzinssenkung in den USA. So kann ein starker Arbeitsmarkt die Inflation antreiben.
"Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen Realität diskutiert", hatte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, tags zuvor erklärt. Sollte der Arbeitsmarktbericht daher die Erwartungen übertreffen und weiterhin sehr robust sein, "könnte dies für Aktien zur Stunde der Wahrheit werden", befürchtet er. Dies gelte vor allem, wenn die Arbeitsmarktdaten mit starken durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergingen.
Insgesamt bewegt sich das deutsche Börsenbarometer weiterhin auf hohem Niveau. Sein jüngstes Rekordhoch erreichte der Dax am Dienstag nach dem langen Osterwochenende bei 18 567 Zählern. Im bisher noch jungen Jahr 2024 steht aktuell ein Plus von knapp 9 Prozent auf dem Kurszettel. Seit dem Tief vom Oktober, auf das eine Trendwende am Markt gefolgt war, summieren sich die Gewinne sogar auf etwas unter 25 Prozent. Eine Korrektur, also ein auch deutlicherer Rückschlag im Aufwärtstrend, wäre nach Ansicht von Börsenexperten daher sogar "gesund".
Im Dax gab es fast nur Verlierer, wobei als typisch defensiv
eingeschätzte Aktien sich am besten hielten. So gewannen die Papiere
des Energieversorgers RWE
Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien des
Energietechnikunternehmens Siemens Energy
Im MDax zählten die Aktien des Düngerherstellers K+S
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0080 2024-04-05/10:05
Relevante Links: E.ON SE, RWE AG, K+S Aktiengesellschaft, Fresenius SE & Co. KGaA, Siemens Energy AG