Aktien Frankfurt: Dax tritt auf der Stelle - Warten auf US-Arbeitsmarktdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Arbeitsmarktbericht aus den USA am
Freitag halten die Anleger hierzulande die Füße still. Der Dax
kam am Donnerstag kaum vom Fleck. Die aufgehellte
Unternehmensstimmung im Euroraum bewegte ebenfalls nicht sonderlich,
da es sich um eine zweite Schätzung handelte. Positiv dennoch: In
Deutschland stieg der von S&P Global ermittelte Indexwert im
Dienstleistungssektor erstmals seit September wieder über die
Expansionsschwelle.
Am Nachmittag legte der deutsche Leitindex um 0,05 Prozent auf 18
377,12 Punkte zu. Der MDax sank um 0,10 Prozent auf
27 030,81 Zähler. Europaweit sah es an den Börsen ähnlich aus. In
den USA kündigt sich zugleich ein leicht freundlicher Handelsstart
an.
Nach dem langen Osterwochenende war das deutsche Börsenbarometer am
Dienstag zunächst bis auf ein Rekordhoch von 18 567 Zählern
geklettert, bevor im Sog einer schwächeren Wall Street
Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Am Mittwoch folgte eine leichte
Erholung, da sich die Inflation in der Eurozone im März überraschend
stark abgeschwächt hatte und damit den Hoffnungen auf eine erste
Leitzinssenkung im Juni frischen Auftrieb gab. In den USA indes, wo
am Mittwoch mehrheitlich erneut starke Wirtschaftsdaten vorgelegt
wurden, hatte Notenbank-Präsident Jerome Powell die abwartende
Haltung der Fed ein weiteres Mal bekräftigt.
"Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz
zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen
Realität diskutiert", sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI
Asset Management. Sollte der US-Jobbericht am Freitag die
Erwartungen übertreffen, insbesondere wenn er mit starken
durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergeht, "könnte dies für Aktien
zur Stunde der Wahrheit werden."
Im Dax zählten Autoaktien zu den Favoriten, wobei VW
und BMW die Spitzenplätze einnahmen mit jeweils etwas
mehr als zwei Prozent Plus. Die Papiere von Siemens Energy
legten um zwei Prozent zu. Die im vergangenen Jahr
schwer gebeutelten Aktien des Energietechnikunternehmens setzten
ihre Erholung fort. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus auf bald
50 Prozent.
Die Online-Apotheke Redcare legte Quartalszahlen vor,
was die Papiere im MDax um 0,6 Prozent steigen ließ. Im ersten
Quartal wuchs das Geschäft von Redcare vor allem dank der Übernahme
von MediService deutlich. Analyst Christian Salis von Hauck
Aufhäuser Investment Banking sprach von "ordentlichen Eckzahlen" und
hob dabei das nachhaltige, prozentual zweistellige Umsatzwachstum
aus eigener Kraft hervor.
Im SDax setzten sich die Anteile von Compugroup
mit plus 7,5 Prozent an die Index-Spitze. Analystin
Laura Metayer von der US-Investmentbank Morgan Stanley hatte am
Vorabend nach Börsenschluss die Software-Aktie auf "Overweight"
hochgestuft. Sie sieht angesichts der geringen Bewertung der Aktie
in deren Kauf eine "seltene Gelegenheit". Compugroup sei ein
qualitativ hochwertiges Softwareunternehmen für das Gesundheitswesen
mit einem hohen Anteil wiederkehrender Einnahmen, schrieb sie.
Der Bericht von Grenke zum Neugeschäft im ersten
Quartal brachte der Aktie des Leasingspezialisten ein Plus von 1,9
Prozent ein. Traton stiegen angesichts positiver
Analystenerwartungen zum ersten Quartal des Nutzfahrzeugherstellers
um 3,5 Prozent.
Der Kurs des Euro erholte sich weiter. Die
Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0857 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Mittwoch auf 1,0783 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf
2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11
Prozent auf 125,18 Punkte. Der Bund-Future sank
zuletzt um 0,16 Prozent auf 132,39 Punkte./ck/jha/