Aktien Frankfurt: Dax wenig bewegt vor US-Arbeitsmarktdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat es am Donnerstag
nur wenige ausgeprägte Bewegungen gegeben. Der Dax
kam kaum vom Fleck, denn die Anleger warten auf den am Freitag
anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Dass sich die
Unternehmensstimmung im Euroraum erneut verbesserte, bewegte kaum,
da es sich um eine zweite Schätzung handelte. Positiv dennoch: In
Deutschland stieg der von S&P Global ermittelte Indexwert im
Dienstleistungssektor erstmals seit September wieder über die
Expansionsschwelle.
Zur Mittagszeit legte der deutsche Leitindex um 0,01 Prozent auf 18
369,22 Punkte zu. Der MDax stieg um 0,04 Prozent auf
27 068,31 Zähler. Europaweit sah es an den Börsen ähnlich aus. In
den USA kündigt sich zugleich ein leicht freundlicher Handelsstart
an.
Nach dem langen Osterwochenende war das deutsche Börsenbarometer am
Dienstag zunächst bis auf ein Rekordhoch von 18 567 Zählern
geklettert, bevor im Sog einer schwächeren Wall Street
Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Am Mittwoch folgte eine leichte
Erholung, da sich die Inflation in der Eurozone im März überraschend
stark abgeschwächt hatte und damit den Hoffnungen auf eine erste
Leitzinssenkung im Juni frischen Auftrieb gab. In den USA indes, wo
am Mittwoch mehrheitlich erneut starke Wirtschaftsdaten vorgelegt
wurden, hatte Notenbank-Präsident Jerome Powell die abwartende
Haltung der Fed ein weiteres Mal bekräftigt.
"Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz
zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen
Realität diskutiert", sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI
Asset Management. Sollte der US-Jobbericht am Freitag die
Erwartungen übertreffen, insbesondere wenn er mit starken
durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergeht, "könnte dies für Aktien
zur Stunde der Wahrheit werden."
Im Dax zählten die Papiere von Siemens Energy zu den
Favoriten mit plus 1,7 Prozent. Die im vergangenen Jahr schwer
gebeutelten Aktien des Energietechnikunternehmens setzten ihre
Erholung fort. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus bereits auf
bald 50 Prozent.
Unternehmensseitig rückten zudem die Aktien der Online-Apotheke
Redcare in den Blick, die im MDax um 1,4 Prozent
stiegen. Im ersten Quartal wuchs deren Geschäft vor allem dank der
Übernahme von MediService deutlich. Analyst Christian Salis von
Hauck Aufhäuser Investment Banking sprach von "ordentlichen
Eckzahlen" und hob dabei das nachhaltige, prozentual zweistellige
Umsatzwachstum aus eigener Kraft hervor.
Im SDax setzten sich die Anteile von Compugroup
mit plus 7,4 Prozent an die Index-Spitze. Analystin
Laura Metayer von der US-Investmentbank Morgan Stanley hatte am
Vorabend nach Börsenschluss die Software-Aktie auf "Overweight"
hochgestuft. Sie sieht angesichts der geringen Bewertung der Aktie
in deren Kauf eine "seltene Gelegenheit". Compugroup sei ein
qualitativ hochwertiges Softwareunternehmen für das Gesundheitswesen
mit einem hohen Anteil wiederkehrender Einnahmen, schrieb sie.
Der Bericht von Grenke zum Neugeschäft im ersten
Quartal brachte der Aktie ein Plus von 1,3 Prozent ein. Der
Leasingspezialist war mit mehr Geschäft ins Jahr gestartet und
konnte zudem die gestiegenen Zinsen an seine Kunden weitergeben.
Vorstandschef Sebastian Hirsch sieht Grenke außerdem auf gutem Weg
zu den Zielen für das laufende Geschäftsjahr./ck/jha/