Wiener Börse (Mittag) - ATX minus 0,3 Prozent, Verbund-Aktien schwach / Nach Eurozonen-Inflationsdaten
Die Wiener Börse hat am Mittwoch zu Mittag mit Kursverlusten tendiert. Der ATX stand gegen 12 Uhr um 0,29 Prozent im Minus bei 3.526,72 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 0,34 Prozent auf 1.770,20 Zähler. Im europäischen Umfeld überwogen hingegen die positiven Vorzeichen.
Preisdaten aus der Eurozone überraschten zwar positiv, dürften jedoch nicht zu einem Umdenken der Europäischen Zentralbank (EZB) führen. So schwächte sich die Inflation im Währungsraum im März stärker als erwartet auf 2,4 Prozent ab. Am Markt wird mit einer ersten Zinssenkung im Juni gerechnet. Zuletzt hatten mehrere EZB-Vertreter betont, dass die Datenlage bei der Sitzung im April noch nicht ausreichen werde, um eine Entscheidung zu treffen.
Am Nachmittag stehen in den USA Daten vom Arbeitsmarkt und der ISM-Index sowie Äußerungen von einigen Notenbankern auf dem Programm.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien des Verbunds um 4,9 Prozent auf 65,10 Euro. Die US-Investmentbank Stifel hatte das Papier von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel kräftig auf 55 Euro gesenkt. Bei den Konsensus-Schätzungen für die Jahre 2024 bis 2026 sieht Stifel-Analyst MartinTessier ein Abwärtsrisiko. Zudem verweist er darauf, dass sich die Nettoverschuldung angesichts steigender Investitionen bis 2026 mehr als verdoppeln könne. Nach Ansicht des Stifel-Experten zahle sich die Strategie für die neuen erneuerbaren Energieformen (Wind und Sonne) somit nicht aus.
Zuwächse von 0,4 Prozent verzeichneten hingegen die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI). Das Geldhaus hatte am Vorabend ein Update zum geplanten Milliardendeal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dessen Anteilen an der Strabag gegeben. So seien seit der Bekanntmachung alle relevanten Behörden über die Einzelheiten der Transaktion informiert worden.
Die weiteren ATX-Schwergewichte zeigten sich uneinheitlich. OMV- und BAWAG-Papiere stiegen jeweils um 0,7 Prozent. Kursverluste von bis zu 1,1 Prozent verbuchten hingegen Erste Group und Andritz.
Unter den Nebenwerten büßten die Anteilsscheine der Pierer Mobility nach der Bekanntgabe von Insiderverkäufen 4,8 Prozent ein. Weiters vermeldete die Oberbank für das Jahr 2023 einen kräftigen Ergebniszuwachs. Die Aktien des Geldhauses werden jedoch erst am frühen Nachmittag auktioniert.
spa/ste
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