Wiener Börse (Eröffnung) - ATX minus 0,6 Prozent vor Inflationsdaten / Verbund schwächer, Stifel empfiehlt Verkauf
Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch im frühen Handel mit Kursverlusten gezeigt. Der ATX gab in der ersten Handelsstunde um 0,62 Prozent auf 3.515,15 Punkte nach. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 0,62 Prozent auf 1.765,21 Zähler. Im europäischen Umfeld überwogen im frühen Handel hingegen die positiven Vorzeichen.
Schwache Vorgaben lieferten die Aktienmärkte in Fernost und Übersee. Zudem dürften sich die Marktakteure angesichts der am Vormittag anstehenden Inflationsdaten aus der Eurozone zunächst zurückhalten. Am Nachmittag stehen in den USA Daten vom Arbeitsmarkt und der ISM-Index sowie Äußerungen von einigen Notenbankern auf dem Programm.
Preiszahlen aus großen europäischen Ländern ließen darauf schließen, dass sich der disinflationäre Trend fortsetzt, so die Marktbeobachter der Helaba. Da eine Überraschung auf der Oberseite unwahrscheinlich sei, rechnen die Helaba-Experten nicht damit, dass die heutigen Zahlen einer Zinssenkung im Juni entgegensprechen würden. In Österreich fiel die Inflation im März auf 4,2 Prozent, nach 4,3 Prozent im Februar.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien des Verbunds um 4,5 Prozent auf 65,40 Euro. Die US-Investmentbank Stifel hatte das Papier von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel kräftig auf 55 Euro gesenkt. Analyst Martin Tessier sieht bis mindestens 2026 ein Abwärtsrisiko für den Konsens und verwies darauf, dass sich die Nettoverschuldung angesichts steigender Investitionen bis 2026 mehr als verdoppeln könne. Weiters zahle sich die Strategie bei den neuen erneuerbaren Energien nicht aus, erklärte er in der Studie.
Zuwächse von 0,7 Prozent verzeichneten hingegen die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI). Das Geldhaus hatte am Vorabend ein Update zum geplanten Milliardendeal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dessen Anteilen an der Strabag gegeben. So seien seit der Bekanntmachung alle relevanten Behörden über die Einzelheiten der Transaktion informiert worden.
Unter den Nebenwerten gab die Oberbank Einblick in ihre Bücher. Die Aktien des Geldhauses werden jedoch erst im weiteren Verlauf auktioniert.
spa/ste
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