Börse Frankfurt-News: Gewinnmitnahmen nach Höhenflug (Fonds)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im Fondshandel an der Börse Frankfurt nutzen Anlegerinnen und Anleger deutlich gestiegene Kurse deutscher Aktienfonds häufig zum Ausstieg. Kaufinteresse besteht an Nebenwerten und internationalen Tech-Aktien.
28. März 2024 FRANKFURT (Börse Frankfurt). "Wir haben überwiegend Verkäufe, das sieht nach Gewinnmitnahmen aus", berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Gerade bei deutschen Aktienfonds bestehe bei guten Umsätzen ein Verkaufsüberhang. "Es wird immer mal was abgegeben, aber aktuell ist es extremer als sonst". Auf den Verkaufslisten stünden zum Beispiel der cominvest Fondak (DE0008471012), der FT Frankfurt-Effekten (DE0008478058) und auch das Flaggschiff DWS Deutschland (DE0008490962). Seit Ende Oktober haben die drei Fonds jeweils rund 20 Prozent an Wert gewonnen, damit aber schlechter als der deutsche Sammelindex HDAX abgeschnitten.
Um 13 Prozent bergauf ging es im Zuge des Aufschwungs an den Aktienmärkten in den vergangenen fünf Monaten bei dem Universal-Shareconcept BC (DE000A0BLTJ4), der verstärkt in Small- und Midcaps investiert. Hier haben viele in den vergangenen Wochen zugegriffen. Das passt zu der sich momentan abzeichnenden Sektor-Rotation an den Märkten. So ist der Nebenwerte-Index SDAX in dieser Woche auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren ausgebrochen.
"Anhaltender Kaufdruck" bei Technologiefonds
Im Segment der international anlegenden Fonds berichtet Jan Duisberg von der ICF Bank von einem "anhaltenden Kaufdruck" bei Technologiefonds. Zuflüsse sieht er für den DNB Fund - Technology Retail A (LU0302296495) und den Franklin Technology (LU0260870158), die seit Ende Oktober mit Pluszeichen von 30 bzw. 36 Prozent aufwarten können. Immer rege gehandelt würden zudem zwei Mischfonds von Flossbach von Storch, der Multi Asset Defensive (LU0323577923) und der Multiple Opportunities (LU0323578657).
"Sehr rege Umsätze" registriert Duisberg auch bei zahlreichen Immobilienfonds. "Nachdem hier über ein Jahr lang ständig Abgabedruck herrschte, scheint sich mittlerweile ein Niveau gefunden zu haben, auf dem wieder in beide Richtungen gehandelt wird". Für den grundbesitz global (DE0009807057), den Deka-ImmobilienEuropa (DE0009809566), den WestInvest InterSelect (DE0009801423) und den CS Euroreal (DE0009805002) bilanziert der Händler aktuell sowohl Käufe als auch Verkäufe.
Verkäufe bei asiatischen Aktienfonds
Für die Baader Bank meldet Präger überdurchschnittlich hohe Umsätze im Bereich der asiatischen Aktien. Ein Grund dafür könnte der vergangene Woche auf ein Allzeithoch bei über 41.000 Punkten gestiegene Nikkei 225 sein. Der stark in japanischen Aktien investierte JPMorgan Pacific Equity (LU0052474979) wurde daraufhin mehrheitlich verkauft. Abflüsse sieht der Händler auch bei dem UBS (Lux) EF China Opportunity (LU0067412154), der sich auf Sicht von drei Jahren im Wert halbiert hat.
Viel um geht Präger zufolge in Edelmetallen-Portfolios, ohne dass hier eine klare Tendenz zu erkennen wäre. Gekauft wird vor allem der Pioneer Fds (A) Gold Stock (AT0000857040), nachdem sich der Goldpreis in den vergangenen Wochen sehr robust präsentiert hat. Abflüsse muss hingegen der BGF World Mining (LU0075056555) hinnehmen, dessen Kurs sich nach einer schwachen Entwicklung in den vergangenen Monaten zuletzt etwas erholen konnte.
Bei den am meisten gehandelten aktiven Fonds an der Börse Frankfurt standen im Februar erneut Aktienfonds und offene Immobilienfonds an der Spitze. Dabei konnten die Aktienfonds ihren Anteil gegenüber Januar von 46 auf 48 Prozent ausweiten. Der Anteil der gehandelten Immobilienfonds am gesamten Orderbuchumsatz fiel von 32 auf 28 Prozent. Während Mischfonds unverändert bei 13 Prozent lagen, spielten Geldmarkt- und geldmarktnahe Fonds sowie Rentenfonds auch im zweiten Monat des Jahres kaum eine Rolle.
Wer mehr Zahlen zu den Umsätzen sehen möchte, findet diese in der Kassamarktstatistik auf deutsche-boerse-cash-market.com.
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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