Santander Consumer Bank schrieb im Vorjahr mehr Gewinn / Dank höherem Zinsumfeld und Wachstum im Kreditneugeschäft - Gewinn bei 60,6 Mio. Euro
Ein höheres Zinsumfeld sowie ein Wachstum im Kreditneugeschäft haben der in Österreich auf Konsumentenkredite spezialisierten Santander Consumer Bank im Vorjahr mehr Gewinn eingebracht. Unterm Strich erhöhte sich der Gewinn nach Steuern um 5 Prozent auf 60,6 Mio. Euro. Das Kreditneugeschäft wuchs um 4 Prozent auf 2,42 Mrd. Euro an. Dank höherer Zinsen sind auch die Kundeneinlagen, die zur Refinanzierung benötigt werden, deutlich angestiegen.
Die Santander Consumer Bank ist eine Tochter der spanischen Großbank Santander und in Österreich auf Barkredite, Teilzahlungen und Kfz-Finanzierungen sowie auf Tages- und Festgelder im Einlagengeschäft spezialisiert. Sie ist seit 2009 im österreichischen Markt tätig.
Die Bank habe 2023 ein "sehr gutes Geschäftsergebnis" erzielt, sagte Olaf Peter Poenisch, CEO der Santander Consumer Bank, im Gespräch mit der APA. Trotz etwas restriktiverer Vergabe in einigen Segmenten aufgrund der Teuerung sei das Kreditgeschäft gut gelaufen. Der Kreditbestand erhöhte sich um 10 Prozent auf 3,32 Mrd. Euro, das Neugeschäft wuchs um 4 Prozent.
Den Löwenanteil des Neugeschäfts kommt aus den Kfz-Finanzierungen, die um 5 Prozent auf 1,76 Mrd. Euro zulegten. Auch das Teilzahlungsgeschäft lief mit einem Plus von 26 Prozent auf 171 Mio. Euro rund. Bei den Barkrediten gab es dagegen einen Rückgang um 5 Prozent auf 482 Mio. Euro. In Österreich hat die Bank mehr als 3.000 Handelskooperationen, unter anderem mit XXXLutz, Obi, Hornbach, Hartlauer oder Intersport. Im Kfz-Bereich gehören Kia, Volvo, Ford, KTM, Yamaha und Harley Davidson zu den wichtigsten Partnern.
Da von der Santander Consumer Bank vergebene Kredite großteils variable Zinssätze haben, profitierte die Bank deutlich von den gestiegenen EZB-Leitzinsen. Gleichzeitig bedingten gestiegene Kreditraten aber auch höhere Risikovorsorgen. Diese legten im Vorjahr um 50 Prozent auf 40,4 Mio. Euro zu. Im Zuge der Teuerung hätten die höheren Raten einige Kunden in Schwierigkeiten gebracht, dementsprechend habe man die Vorsorgen erhöhen müssen. Die Quote notleidender Kredite (non-performing loans/NPL) liege derzeit "im einstelligen Bereich", so Poenisch. Genauere Angaben wollte der Bankchef nicht machen.
Seit Mai 2023 bietet die Bank auch Fixzinskredite für ausgewählte Produkte an. Damit käme man der Nachfrage der Kunden nach dieser Option entgegen, sagte der Bankchef. Das Produkt sei derzeit noch in der "Pilotphase", im Vorjahr waren dennoch bereits 7,5 Prozent der Barkreditverträge Fixzinskredite. Sollten sich die Fixzinskredite bewähren, könnte das Angebot auf das gesamte Produktportfolio ausgeweitet werden.
Generell fühlt sich die Bank mit ihren derzeitigen Geschäftsfeldern aber sehr wohl, eine Ausweitung auf ein völlig neues Geschäftsfeld sei derzeit nicht angedacht. "Wir tun das, was wir können, und das ist Kredit", sagte Poenisch.
Um ihr Kreditgeschäft zu finanzieren, braucht die Santander Consumer Bank auch Kundeneinlagen. Das höhere Zinsniveau brachte deutlichen Zulauf: Die Spareinlagen stiegen um ein knappes Drittel (plus 32 Prozent) auf 2,72 Mrd. Euro an, davon liegen 59 Prozent in Tagesgeld-Produkten und 41 Prozent in Festgeld-Produkten. Die Bank bietet im Vergleich mit anderen Instituten relativ hohe Sparzinsen an, Neukunden erhalten laut Homepage beispielsweise für ein Tagesgeldkonto 3,35 Prozent Zinsen.
Die Eigenkapitalquote lag im Vorjahr bei 15,2 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Jahres davor. Die Kostenquote (Cost-Income-Ratio/CIR) liegt bei 39,8 Prozent.
Für das laufende Jahr erwartet der Bankchef weiteres Wachstum im Neugeschäft. Zudem arbeitet die Bank derzeit an der Modernisierung ihrer Filialen sowie an einer Neugestaltung der Webseite. In Österreich hat die Bank derzeit 28 Filialen, mehr als 500 Mitarbeiter und betreut rund 330.000 Kunden.
bel/tpo
ISIN ES0113900J37 WEB http://www.santander.com/
Relevante Links: Banco Santander Central Hispano S.A.