Chefaufseher von ProSiebenSat.1 drängt auf schnellen Umbau
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Aufsichtsratsvorsitzende des Medienkonzerns
ProSiebenSat.1 forciert einen schnellen Umbau mit
einer Konzentration auf das Kerngeschäft Fernsehen und Streaming.
"Ein Mischkonzern, der in vielen Bereichen tätig ist, hat noch nie
funktioniert, vor allem nicht im Mediengeschäft", sagte Andreas
Wiele der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Schon seit einiger Zeit
ist zu beobachten, dass sich ProSiebenSat.1 auf das Kerngeschäft
Entertainment konzentriert, wofür sich auch der italienische
Großaktionär Media for Europe (MFE) um die Berlusconi-Familie immer
wieder ausgesprochen hatte. Erst jüngst gab es einige Veränderungen
im Konzernvorstand.
Neu in die Chefetage des im Kleinwertesegment SDax
notierten Unternehmens kommt zum 1. April Markus Breitenecker, hatte
das Unternehmen erst zum Wochenbeginn mitgeteilt. Der 55-Jährige
steuert derzeit ProSiebenSat.1 PULS4, also die Österreich-TV-Sparte.
Der österreichische Medienmanager ist seit 1998 Chef der dortigen
Geschäfte. Gemeinsam mit dem ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzenden
Bert Habets soll Breitenecker den Entertainment-Bereich
verantworten. Sein Fokus liege auf den Bereichen Streaming und
digitale Plattformen, hieß es weiter. Zudem steuere Breitenecker die
Länderaktivitäten in der Schweiz und in Österreich.
Wie Wiele der "Süddeutschen Zeitung" weiter sagte, sollen die
Digitalaktivitäten nun bald abgestoßen werden. "Sie können aber
davon ausgehen, dass wir in diesem Jahr intensive
Verkaufsanstrengungen unternehmen werden." Der Anfang gemacht werden
solle dabei mit den Bereichen, "die am besten laufen und am
attraktivsten sind." Zum Konzern gehören viele Digitalfirmen, etwa
Flaconi, Parship, Billiger-Mietwagen.de, Jochen Schweizer Mydays
oder Verivox. Mit dem Erlös sollen dann Schulden abgebaut und ins
Programm investiert werden./mis/rin/men