Aktien Frankfurt: Dax hängt unter 18 000 Punkten fest - Rekord in Sichtweite
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag
nicht dauerhaft über der Marke von 18 000 Punkten halten können. Bei
18 015 Punkten war Endstation für den deutschen Leitindex, der um
die Mittagszeit ein Plus von 0,18 Prozent auf 17 969,71 Punkte
behauptete. Der Rekord vom Donnerstag bei 18 039 Punkten bleibt
damit zwar in Sichtweite. Abzuwarten ist aber, ob vor wichtigen
geldpolitischen Ereignissen neue Bestmarken drin sind.
Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen
ging es am Montag um 0,54 Prozent auf 26 204,31 Punkte hoch. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ähnlich
moderat wie der Dax zu.
Angesichts mäßiger Vorgaben aus Übersee hielt sich der Rückenwind
für die hiesigen Märkte in Grenzen. Den Kursgewinnen in Asien und
insbesondere Japan standen durchwachsene Indikationen für die schon
zuletzt schwachen US-Börsen gegenüber. Zu Beginn einer "Woche der
Notenbanken" griffen die Anleger bei Aktien nur zögerlich zu.
Die kommenden Tage stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in
den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die
Aufmerksamkeit gilt vor allem der amerikanischen Federal Reserve am
Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als
ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf
den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik
sein.
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf
eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung
abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung
der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden
drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker
CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit
einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.
Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen
Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun
deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert
vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem
gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück
schafften ein Plus von 0,6 Prozent und erreichten erneut eine
Bestmarke, während Talanx ihrer Rekordjagd mit minus 1,5 Prozent
Tribut zollten.
Vonovia konnten sich stabilisieren: Nach dem
prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von
drei Prozent für einen der vorderen Plätze im Dax. Vor dem
Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen
Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt.
Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall
setzten mit einem Anstieg um 1,9 Prozent auf 465,40
Euro ihre Rekordjagd fort. Mit der Investmentbank Stifel rief ein
weiteres Analysehaus ein Kursziel deutlich jenseits der
500-Euro-Marke aus.
Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen im
MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax im Fokus.
Außerdem wurde der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die
Gewichtung der Mitglieder in der Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent
zu erhöhen./gl/ngu