dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 15.03.2024 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: Vonovia macht Milliardenverlust - Dividende soll trotzdem
steigen
BOCHUM - Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia
ist im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die
Verlustzone gerutscht. Wegen einer weiteren Abwertung des
Immobilienportfolios stand unter dem Strich ein Verlust von knapp
6,8 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am
Donnerstag nach Börsenschluss in Bochum mitteilte. Im Vorjahr hatte
Vonovia einen Verlust von rund 669 Millionen Euro ausgewiesen. Der
Wert des Vermietungsportfolios lag Ende Dezember 2023 bei rund 83,9
Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr ging der Wert um 6,6 Prozent
zurück, im zweiten Halbjahr um 4,2 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte
Vonovia die Immobilien noch mit 94,7 Milliarden bewertet. Die Aktie
gab am Freitag um mehr als fünf Prozent nach.
ROUNDUP: Bechtle rechnet mit deutlichen Zuwächsen - Aktie klettert
NECKARSULM/FRANKFURT - Der IT-Dienstleister Bechtle
rechnet nach einem Gewinnzuwachs im vergangenen Jahr trotz trüber
Wirtschaftsaussichten mit weiterem Wachstum. Umsatz und Ergebnis
sollen in diesem Jahr "deutlich" zulegen und die Vorsteuermarge in
etwa stabil bleiben, wie das MDax -Unternehmen am
Freitag in Neckarsulm mitteilte. "Deutlich" bedeutet bei Bechtle ein
Plus zwischen fünf und zehn Prozent. Die Aktie stieg am Nachmittag
auf ein Hoch seit fast zwei Jahren.
ROUNDUP: Salzgitter sieht leichte Belebung nach Gewinneinbruch
SALZGITTER - Der Stahlhersteller Salzgitter sieht
nach einem schwachen Jahr 2023 eine leichte Belebung. Das
Marktumfeld dürfte sich im Verlauf des Jahres zunehmend aufhellen,
teilte das Unternehmen bei der Vorlage der Jahreszahlen am Freitag
in Salzgitter mit. Dabei sieht Konzernchef Gunnar Groebler die
europäische und insbesondere die deutsche Stahlbranche weiter unter
Druck. 2024 geht er bestenfalls nur von einem leichten
Umsatzwachstum aus.
Hellofresh kämpft mit noch größerem Kundenschwund
BERLIN - Der Kochboxenversender Hellofresh ringt
weiter mit dem Verlust seiner Kunden. Zwischen Oktober und Ende
Dezember sei die Zahl der aktiven Kunden im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent auf 6,6 Millionen gefallen, teilte
das MDax-Unternehmen am Freitag in Berlin mit. Der
Rückgang vergrößerte sich damit etwas, nachdem Hellofresh bereits im
Vorquartal weniger Kunden zum Ordern animieren konnte.
Forvia-Tochter Hella verdient weniger - Dividende schrumpft
LIPPSTADT - Der Scheinwerferspezialist Hella hat im
vergangenen Jahr weniger Gewinn gemacht und zahlt weniger Dividende.
Der Nettogewinn lag bei 266 Millionen Euro, wie das Unternehmen am
Freitag in Lippstadt mitteilte. Im Rumpfgeschäftsjahr 2022 hatte
Hella in sieben Monaten (bis Ende Dezember) 352 Millionen Euro
verdient. Dabei hatten die Westfalen allerdings stark von einem
Anteilsverkauf profitiert. Hella hatte bereits vorläufige Zahlen für
das vergangene Jahr und einen Ausblick auf 2024 vorgelegt. Dieses
Jahr rechnet das zum französischen Autozulieferer Forvia gehörende
Unternehmen mit leichten Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis,
will aber auch insbesondere in Europa den Rotstift ansetzen wegen
geringer Profitabilität.
ROUNDUP: Baywa will Dividende streichen - Aktie rutscht ab
MÜNCHEN - Der Agrarhändler und Mischkonzern Baywa
will seinen Aktionären für das abgelaufene Jahr keine Dividende
zahlen. Während das operative Geschäft zufriedenstellend verlaufen
sei, hätten Zinsen und Steuern das Konzernergebnis deutlich
belastet, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in München mit.
Der Vorstand habe daher beschlossen, der Hauptversammlung die
Aussetzung der Dividendenzahlung vorzuschlagen. Damit solle die
Eigenkapitalbasis des Konzerns gestärkt werden. Der Aktienkurs
sackte am Freitag als Reaktion auf die Neuigkeiten vom Vorabend ab.
ROUNDUP: Chemiebranche sieht nach Krisenjahr erste Zeichen für
Erholung
FRANKFURT - Die krisengeplagte Chemieindustrie sieht nach schwachen
Geschäften 2023 keine rasche Trendwende, aber zarte Anzeichen einer
Erholung. Nach der langen Dürrephase, in der die Chemie inmitten der
Energiekrise kräftige Produktionsverluste erlitt, keime erste
Hoffnung auf, sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des
Verbands der Chemischen Industrie (VCI), in Frankfurt. "Seit Februar
berichten einzelne Unternehmen von einer leicht verbesserten
Auftragslage - vor allem im Ausland." So ruhen die Hoffnungen auf
den USA und China. Es handle sich aber um einzelne Lichtblicke,
betonte Große Entrup. Eine Erholung erwarte man frühestens im
zweiten Halbjahr.
VW liefert im Februar weniger Fahrzeuge aus - China wegen
Neujahrsfest schwächer
WOLFSBURG - Wegen des chinesischen Neujahrsfestes hat der Volkswagen
-Konzern im Februar nicht an seine Auslieferungszahlen
aus dem Januar anknüpfen können. Im vergangenen Monat wurden mit
weltweit 605 500 Fahrzeuge aller Konzernmarken 1,1 Prozent weniger
ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Freitag
in Wolfsburg mit. Grund dafür waren insbesondere prozentual
zweistellige Rückgänge in China. Denn anders als 2023 fiel das
chinesische Neujahresfest in diesem Jahr nicht in den Januar,
sondern in den Februar. Während des Festes verringern sich die
Geschäfte im Autohandel regelmäßig.
ROUNDUP: Angestrebte Schlichtung für Lufthansa-Bodenpersonal macht
Hoffnung
FRANKFURT/HANNOVER - Für Streik geplagte Fluggäste in Deutschland
gibt es einen Hoffnungsschimmer. Im festgefahrenen Tarifkonflikt des
Lufthansa -Bodenpersonals soll nach fünf Runden ohne
Einigung nun eine Schlichtung eine Lösung bringen. Zugleich setzte
das Luftsicherheitspersonal seine Warnstreiks an mehreren deutschen
Flughäfen am Freitag fort. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes
ADV fielen durch die zweitägigen Ausstände der Sicherheitskräfte
insgesamt 662 Flüge aus, mehr als 100 000 Passagiere waren
betroffen.
Bausoftwareanbieter Nemetschek erhöht Dividende
MÜNCHEN - Der Bausoftwarespezialist Nemetschek will
seinen Aktionären für das vergangene Jahr mehr Dividende zahlen. So
sollen 0,48 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, nach 0,45 Euro im
Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Die
Ausschüttung bewegt sich damit auf dem von Analysten im Durchschnitt
erwarteten Niveau. Nemetschek hatte Anfang Februar bereits
vorläufige Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt.
Windkraftprojektierer PNE braucht neuen Chef
CUXHAVEN - Der Windkraft- und Photovoltaik-Projektierer PNE
muss sich einen neuen Chef suchen. Der
Vorstandsvorsitzende Markus Lesser wolle sein Amt Ende Juli 2024 aus
persönlichen Gründen niederlegen, teilte das im Nebenwerteindex SDax
notierte Unternehmen am Freitag mit. Daher werde nun über eine
vorzeitige Beendigung des Vertrages gesprochen. "Parallel wird sich
der Aufsichtsrat um einen geeigneten Nachfolgekandidaten für das Amt
des Vorstandsvorsitzenden bemühen." Der PNE-Aktienkurs geriet auf
die Nachricht hin etwas unter Druck. Das Papier notierte zuletzt
knapp eineinhalb Prozent im Minus.
BERN - Der Schweizer Telekomanbieter Swisscom hat die
Übernahme des Italien-Geschäfts des Mobilfunkers Vodafone
festgezurrt. Die Schweizer wollen 8 Milliarden Euro
für die Sparte zahlen, wie der größte Schweizer Telekomkonzern am
Freitag mitteilte. Das Geschäft soll mit der Mailänder
Swisscom-Tochter Fastweb zusammengelegt werden, wodurch der
zweitgrößte Telekomanbieter Italiens hinter Platzhirsch TIM
entsteht. Der britische Telekomkonzern Vodafone plant
nun laut einer Mitteilung einen Aktienrückkauf in Höhe von 4
Milliarden Euro. An der Börse kamen die Pläne gleichermaßen gut an.
Adobe enttäuscht Anleger mit Ausblick
SAN JOSE - Der Softwarekonzern Adobe hat die Börse
mit seinem Ausblick auf das Geschäft im laufenden Quartal
enttäuscht. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Donnerstag
zeitweise um mehr als zehn Prozent. Adobe, das unter anderem für das
Bildbearbeitungsprogramm Photoshop bekannt ist, stellte für das
laufende Geschäftsquartal Erlöse zwischen 5,25 und 5,3 Milliarden
US-Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit 5,31
Milliarden Dollar gerechnet.
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