ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: US-Preisdaten bremsen Dax nach Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Preisdaten aus den USA haben der Rekordrally
am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag einen Dämpfer verpasst. Zwar
schaffte es der Leitindex Dax am Mittag mit gut 18
039 Punkten erneut auf ein historisches Hoch. Anschließend
bröckelten die Kurse aber wieder etwas ab. Zum Xetra-Schluss stand
für den Dax ein Minus von 0,11 Prozent auf 17 942,04 Punkte zu
Buche. Der Index der mittelgroßen Unternehmen, der MDax
, gab um 0,34 Prozent auf 26 261,60 Zähler nach.
In den USA ist der Preisauftrieb auf Unternehmensebene im Februar
deutlich stärker ausgefallen als erwartet. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat erhöhten sich die Produzentenpreise um 1,6 Prozent.
Analysten hatten im Schnitt nur 1,1 Prozent erwartet. Daraufhin
gaben die Aktienkurse ihre Gewinne teilweise wieder ab. Am
US-Anleihemarkt stiegen dagegen die Renditen kräftig. Die Investoren
schraubten also ihre Erwartungen an Zinssenkungen durch die
US-Notenbank Fed wieder etwas zurück.
"Eine neue Aufwärtsspirale in den Preisen mag auch deshalb niemand
komplett ausschließen, weil die Rohstoffpreise in den vergangenen
Wochen wieder anziehen", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom
Broker CMC Markets. Ob die Fed angesichts dessen die Zinswende
zeitnah einleiten kann, "darüber wachsen gerade die Zweifel unter
den Investoren".
Unter den Einzelwerten sorgten erneut vor allem die Bilanzen der
Unternehmen für teils kräftige Kursausschläge. So setzten sich
Rheinmetall mit plus 5,3 Prozent und einem weiteren
Rekordhoch an die Spitze des Dax. Der Rüstungskonzern und
Autozulieferer will angesichts prallvoller Auftragsbücher im
laufenden Jahr weiter deutlich zulegen.
Anders RWE-Aktien , die als Dax-Schlusslicht um 3,5
Prozent fielen. Hier monierten Händler, dass sich der Stromkonzern
nicht klar zu Aktienrückkäufen geäußert habe. Die Papiere von BMW
fielen um 3 Prozent, nachdem der operative Gewinn im
Autogeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.
Im MDax wurden die Anteilsscheine von Lanxess und RTL
mit Verlusten von 6,5 und 7,4 Prozent abgestraft.
Nach einem Gewinneinbruch 2023 sieht sich der Chemiekonzern Lanxess
auch im ersten Halbjahr noch mit einem herausfordernden Umfeld
konfrontiert. Auch der Medienkonzern RTL blickt nach Ansicht der
Marktteilnehmer enttäuschend vorsichtig auf das Jahr 2024.
Der Aktienkurs von Encavis schoss derweil um 25
Prozent hoch auf knapp 17 Euro und an die Spitze des MDax. Der
US-Finanzinvestor KKR will den Hamburger Wind- und
Solarparkbetreiber übernehmen. KKR bietet den Aktionären 17,50 Euro
je Encacis-Aktie. Als Co-Investor beteiligt an dem Deal ist das
Familienunternehmen Viessmann.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,15 Prozent niedriger auf
4993,12 Zähler. Der französische Cac 40 schloss etwas
höher und der britische FTSE 100 gab etwas nach. In
den USA sank der Dow Jones Industrial zum
europäischen Börsenschluss um 0,2 Prozent.
Der Euro gab nach und kostete am Abend 1,0892
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zuvor auf 1,0925 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,37 Prozent am Vortag
auf 2,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,25
Prozent auf 125,06 Punkte. Der Bund-Future sank am
Abend um 0,41 Prozent auf 132,04 Punkte./bek/jha/