VÖB: Wachsende Weltkonjunktur spricht langfristig für Aktien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktienexperten mehrerer öffentlicher Banken schauen zuversichtlich auf die international führenden Aktienindizes. Trotz einer ohnehin schon positiven Erwartungshaltung seien viele Jahresendprognosen schon jetzt erreicht, sagten Experten des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) am Mittwoch in Frankfurt. Grund für Optimismus geben ihnen zufolge unter anderem die robuste globale Konjunktur und die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik.
Die Weltwirtschaft wachse insgesamt robust um drei Prozent pro Jahr, meint Experte Joachim Schallmayer von der Dekabank. Die regionalen Unterschiede seien allerdings sehr groß. "In Europa ist Spanien gut unterwegs, Italien und Frankreich nehmen an Fahrt auf." Deutschland bleibe jedoch weiter abgeschlagen.
Der Kapitalmarktexperte prognostiziert sowohl für die Federal
Reserve (Fed) in den USA als auch für die Europäische Zentralbank
(EZB) in der Eurozone kontinuierlich sinkende Leitzinsen -
mindestens bis zum Jahresende 2025. Die derzeitigen Rekordstände der
führenden Aktienindizes seien keine Spekulationsblase, denn die
"Unternehmensgewinne halten mit den Kursen Schritt", wie der Experte
am Stoxx Europe 600
Ferner sieht Schallmayer nach den jüngsten Höhenflügen der großen
US-amerikanischen Technologiewerte namens "Magnificent 7" das
Wachstum des S&P 500 wieder auf mehr Schultern verteilt. Nun seien
nicht mehr nur Alphabet
Zudem zeigt sich Schallmayer zufolge bei kleinen und mittleren Unternehmen an den Börsen Wachstumspotenzial. Deren Kurse seien von den Leitzinserhöhungen im Vergleich zu großen Unternehmen härter getroffen worden, obwohl ihre Gewinnentwicklung in etwa dieselbe geblieben sei.
Auch Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)
kommt zu einer positiven Gesamteinschätzung: "Selbst das chinesische
Börsenbarometer CSI-300
Trotz eines permanent unruhigen politischen Umfelds bescheinigt der
Helaba-Marktstratege den Börsianern Gelassenheit. Aktien als
Anlageklasse haussierten, obwohl die Hoffnung vieler Marktteilnehmer
auf schnelle Zinssenkungen zuletzt nachließ. Beim Blick auf wichtige
nationale Leitindizes bewertet Reinwand den US-amerikanischen S&P
500 und den japanischen Nikkei 225
Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg schlägt insgesamt vorsichtigere Töne an. "Die jüngere Entwicklung im S&P 500 ist tatsächlich nur den Hype-Werten mit KI-Phantasie geschuldet." Seit Ende 2022 seien die sechs "Big Techs" - die Magnificent 7 unter Ausschluss Teslas - im Kurs gewichtet um 154 Prozent gestiegen. Weil die riesigen Tech-Werte inzwischen mehr als ein Viertel der Indexkapitalisierung ausmachen, schlage ihre rasante Entwicklung massiv auf den Gesamtmarkt durch. Ohne die sechs Big Techs hätte der S&P 500 im selben Zeitraum sogar 13 Prozent verloren.
Der Aktienexperte hat eine ähnliche Entwicklung in den zwei Monaten
vor der im März 2000 geplatzten Dotcom-Blase ausgemacht. "Wegen
einer fulminanten Rally weniger hochgewichteter Titel legte der Dax
AXC0259 2024-03-13/16:12
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