Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit plus 0,30 Prozent freundlich / Positives Umfeld - US-Inflation überraschend gestiegen - Mayr-Melnhof und VIG mit Zahlen - UBM unter Druck
Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.363,17 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 0,30 Prozent. Der ATX Prime notierte mit einem Anstieg um 0,25 Prozent bei 1.692,67 Zählern. Der ATX zeigte sich in einem positiven europäischen Börsenumfeld weiterhin freundlich. In den Fokus rückten neben aktuellen Unternehmensnachrichten vor allem Inflationsdaten aus den USA.
Dort hat sich der Preisauftrieb unerwartet beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 3,1 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate betrug 3,8 Prozent - nach 3,9 Prozent im Vormonat. Allerdings hatten Ökonomen hier einen stärkeren Rückgang auf 3,7 Prozent erwartet.
Unter den Einzelwerten in Wien zogen Vienna Insurance Group (VIG) nach Zahlenvorlage um 1,3 Prozent an. Die VIG hat im vergangenen Jahr mehr Einnahmen und einen deutlich höheren Gewinn erzielt. Ein solides Wachstum in allen Segmenten und Sparten sorgte für ein Plus bei den verrechneten Prämien um 10 Prozent auf 13,8 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 32 Prozent auf 773 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2023 will das Unternehmen eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie ausschütten.
Mayr-Melnhof Karton blieb im Vorjahr deutlich unter dem Rekordniveau aus 2022 und musste einen starken Ergebniseinbruch hinnehmen. Der Jahresüberschuss gab um 74 Prozent auf 89,1 Mio. Euro nach, das Ergebnis vor Steuern um 71 Prozent auf 136,7 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA um 42 Prozent auf 450,2 Mio. Euro. Beim Umsatz gab es ein Minus von elf Prozent auf 4,16 Mrd. Euro. Die Aktien büßten knapp drei Prozent ein.
Unter Druck gerieten UBM-Aktien und rutschten 4,7 Prozent ins Minus. Die Krise am Immobilienmarkt bekommt auch der Wiener Immobilienentwickler zu spüren. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich ein negatives Ergebnis vor Steuern von 39 Mio. Euro eingefahren. Hauptverantwortlich dafür seien Neubewertungen der Projekte und Immobilien im abgelaufenen Geschäftsjahr von rund 70 Mio. Euro sowie der weiterhin schwierige Transaktionsmarkt, gab die Firma bekannt.
Die Ölwerte zeigten sich weiterhin gut gesucht. So zogen OMV um 1,5 Prozent an. Schoeller-Bleckmann konnten sich um 1,6 Prozent auf 41,10 Euro steigern. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel leicht von 72,7 auf 71,8 Euro nach unten revidiert. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde für die Titel des Ölfeldausrüsters bestätigt.
Telekom Austria schwächten sich hingegen um 0,8 Prozent auf 7,54 Euro ab. Laut einem Marktbeobachter senkt HSBC die Einstufung für die Titel auf "Hold" und nennt ein Kursziel von 8,0 Euro.
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