Aktien New York Ausblick: Gewinne erwartet nach Inflationsdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte am Dienstag mit Gewinnen
in den Handel starten. Nach dem sich die Anleger am Vortag noch
zurückgehalten hatten, zeigten sich nach der jüngsten
Veröffentlichung der Verbraucherpreise offenbar viele erleichtert.
Am Markt hieß es, trotz der durchwachsenen Daten werde weiterhin mit
einer ersten Zinssenkung in den USA im Juni gerechnet.
Zwar hatte sich der Preisauftrieb im Februar überraschend etwas
beschleunigt. Marktbeobachter verwiesen aber auf die von der
US-Notenbank Fed besonders beachtete Kernrate, die
schwankungsanfällige Komponenten wie Lebensmittel und Energie
auslässt. Diese war leicht zurückgegangen, wenn auch nicht ganz so
stark wie erwartet.
So taxierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem offiziellen
Handelsbeginn der Broker IG den Dow Jones Industrial
0,35 Prozent höher bei 38 906 Punkten. Noch stärkere Aufschläge
bahnen sich bei den als zinsempfindlich geltenden Technologiewerten
an. Der technologielastige Index Nasdaq 100 wurde mit
knapp 0,90 Prozent höher bei 18 110 Zählern erwartet.
Damit nimmt die Wall Street wieder an Fahrt auf, nachdem sich die
Anleger am Montag in Erwartung der Inflationsdaten zunächst noch
bedeckt gehalten hatten. Noch vor dem Wochenende hatte die
Zinshoffnung einige US-Indizes in neue Rekordhöhen getrieben. Nur
für den Dow Jones Industrial liegt die bisherige Bestmarke schon
mehr als zwei Wochen zurück.
Als Kursstütze dürften sich auch die Papiere von Oracle
erweisen, denn auch der Softwarehersteller profitiert
vom KI-Boom, der die Bewertungen im Technologiewerte seit Monaten in
immer neue Höhen treibt. Vorbörslich verteuerten sich die Papiere
prozentual zweistellig. Analysten lobten den unerwartet starken
Bericht zum dritten Geschäftsquartal vor allem auch deshalb, weil
der Konzern im zuletzt schwierigen Cloudgeschäft wieder Fuß fassen
konnte. Auch die weiteren Aussichten für die Sparte kommen dabei
wohl am Markt gut an.
Weniger Anlass zur Freude dürften die Anleger der Southwest Airlines
haben. Die Fluggesellschaft muss wegen der
anhaltenden Lieferprobleme des Flugzeugbauers Boeing
wohl mit geringeren Kapazitäten auskommen. Die entsprechenden
Planungen für dieses Jahr müssten gekürzt werden, teilte das
Management mit, und auch ihre Finanzziele will die Airline
überdenken. Diese Aussagen lasteten vorbörslich deutlich auf der
Aktie.
Damit sollten die Anleger auch die seit dem Jahreswechsel
schwächelnden Boeing-Papiere weiter im Blick behalten. Der
Jet-Hersteller steckt in einer Krise, nachdem im Januar bei einer so
gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines
kurz nach dem Start ein Rumpf-Fragment herausgebrochen war. Am
Vortag war ein weiterer Zwischenfall mit vielen Verletzten wegen
eines "technischen Problems" bekannt geworden.
Aktien von 3M stehen unterdessen wegen eines
Chefwechsels mit vorbörslichen Gewinnen im Blick: Nach einer
turbulenten Zeit unter dem langjährigen Vorgänger Mike Roman soll
William Brown ab Mai den Posten übernehmen. Der neue 3M-Lenker
leitete früher das Rüstungsunternehmen L3Harris Technologies.
Vorbörslich unter Druck stehen auch die Papiere von Acadia
Pharmaceuticals . Für den Konzern haben sich die
Hoffnungen auf ein neues Schizophrenie-Mittel nicht erfüllt, eine
fortgeschrittene Studie zeigte nicht die erhoffte Wirksamkeit. Auch
für Enttäuschung dürfte nach dem Flop die Ankündigung des
Managements sorgen, den entsprechenden Wirkstoff nicht mehr weiter
zu erforschen./tav/tih