ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx nach US-Jobdaten moderat im Minus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am europäischen Aktienmarkt hat es am
Freitag für den Leitindex EuroStoxx 50 letztlich
moderate Verluste gegeben. Arbeitsmarktdaten aus den USA standen im
Blickfeld und festigten generell die Erwartung von Anlegern, dass es
im Juni eine erste Leitzinssenkung geben wird. Am Nachmittag sorgte
dies zunächst noch für ein Tageshoch. Als an den US-Börsen
Gewinnmitnahmen einsetzten, drehte der Leitindex der Eurozone noch
ins Minus.
Der EuroStoxx 50 ging 0,26 Prozent tiefer bei 4961,11 Punkten aus
dem Handel. In der Spitze hatte er sich mit 4986 Punkten noch weiter
der 5000er Marke genähert, die letztmals im Jahr 2000 auf der
Kurstafel stand. Seine Wochenbilanz fällt mit 1,4 Prozent jedoch
klar positiv aus. Er verbuchte damit die siebte Gewinnwoche in
Folge.
Der rekordhohe französische Cac 40 konnte sich am
Freitag im Plus behaupten, indem er letztlich um 0,15 Prozent auf
8028,01 Punkte stieg. Der britische Leitindex FTSE 100
dagegen gab um 0,43 Prozent auf 7659,74 Punkte nach.
Stärkster Sektor waren am Ende die Immobilienwerte ,
deren Teilindex um mehr als zwei Prozent anzog. Sie profitierten von
der Aussicht auf wohl bald wieder fallende Zinsen. Auch
Finanzdienstleister waren gefragt, wie der
Branchenindex mit 1,1 Prozent Plus zeigte. Der Index des
Bankensektors schloss auf Vortagsniveau, auch wenn
die Aktien der UBS dort mit einem Anstieg um 4,1 Prozent positiv
auffielen. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hatte die Schweizer
Großbank am Freitag auf "Overweight" hochgestuft. 2024 und 2025
dürften zwar wegen der Credit-Suisse-Übernahme Übergangsjahre
werden, schrieb Analystin Giulia Aurora Miotto. Die Chancen auf eine
überdurchschnittliche Entwicklung der Sparten Investmentbanking und
Vermögensverwaltung stünden jedoch günstig.
Bei den Technologiewerten machten sich unterdessen
Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Nachdem ihr Teilindex
zuletzt auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000
angekommen war, schloss er nun 1,6 Prozent tiefer. Auch an der
technologielastigen US-Börse drehten am Freitag die Kurse wegen
Gewinnmitnahmen ins Minus. Die Aktien des Chipbranchen-Ausrüsters
ASML wurden mit 2,7 Prozent zum größten
EuroStoxx-Verlierer.
Einen Abschlag von 2,3 Prozent hatte an der Pariser Börsen die
Zahlenvorlage von Vivendi zur Folge. Die Resultate
entsprachen nach Ansicht der Analysten von JPMorgan den Erwartungen.
Der Start in das laufende Jahr sei ebenfalls gelungen, doch die
Informationen zur geplanten Aufspaltung seien dürftig
gewesen./tih/jha/