Wiener Börse (Eröffnung) - ATX verliert 0,55 Prozent / EZB-Zinsentscheid Thema des Tages - Zahlenvorlagen von Palfinger, UNIQA und Zumtobel
Die Wiener Börse hat sich am Donnerstag im Frühhandel mit schwächerer Tendenz gezeigt. Der ATX gab bis 9.40 Uhr um 0,55 Prozent auf 3.372,02 Einheiten nach. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es mit den Aktienkursen abwärts. Die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte gilt heute international der Europäischen Zentralbank, schreiben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick.
Dabei steht laut Experten-Einschätzung aber nicht die Zinsentscheidung im Mittelpunkt, denn weitestgehend dürfte die Erwartung vorherrschen, dass die Leitzinsen unverändert bleiben. Dies sei auch marktseitig vollständig eingepreist und es sollte an dieser Stelle keine Überraschung geben.
Wichtiger werden die neuen EZB-Projektionen zu Wachstum und Inflation, die Guidance im Statement und die Begleitkommentare von EZB Präsidentin Lagarde bei der anschließenden Pressekonferenz sein, hieß es weiter.
Am heimischen Aktienmarkt rückten auf Unternehmensebene Palfinger, UNIQA und Zumtobel mit Ergebnisvorlagen ins Blickfeld. Der Salzburger Kranhersteller Palfinger hat 2023 nach eigenen Angaben Rekordwerte bei Umsatz, operativem Ergebnis (EBIT) und Konzernergebnis erzielt. Das Konzernergebnis stieg um 50 Prozent auf 107,7 Mio. Euro. Palfinger-Anteilsscheine bauten ein Plus von 0,6 Prozent. Die Erste Group bewertete die Rekordzahlen als besser als erwartet.
Der Versicherer UNIQA hat im vergangenen Jahr einen höheren Gewinn verbucht. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) stieg von 421,7 Mio. auf 426,4 Mio. Euro. Ebenso gewachsen sind die verrechneten Prämien, die von gut 6,55 Mrd. Euro um 9,7 Prozent auf rund 7,19 Mrd. Euro kletterten. Die UNIQA-Papiere legten leicht um 0,3 Prozent zu. Hier lautete ein Kommentar der Erste Group-Experten, dass die Gewinnzahlen etwas besser als prognostiziert und über der jüngsten Unternehmens-Guidance ausgefallen seien.
Der Leuchtenhersteller Zumtobel präsentierte Zahlen für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2023/24 und berichtete dabei über eine Halbierung beim Periodenergebnis. Gleichzeitig fiel der Umsatz um fast acht Prozent. Die Analysten der Erste Group schrieben in einer ersten Einschätzung von sehr schwachen Quartalszahlen, welche unter den Erwartungen ausgefallen seien. Die Zumtobel-Titel reagierten mit einem Abschlag von einem Prozent.
Raiffeisen Bank International (RBI) fielen um 1,3 Prozent. Die wegen ihrem Russland-Geschäft unter Druck stehende RBI bekommt erneut Besuch von hochrangigen US-Beamten. Noch in dieser Woche werde eine Vertreterin des US-Finanzministeriums für ein Treffen mit der Bank sowie mit Behörden nach Wien reisen, teilte die US-Botschaft am Mittwochabend mit. In dem Gespräch soll es um die russische Tochterbank der RBI gehen und Fragen in Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen besprochen werden.
Auch die Branchenkollegen wiesen Kursverluste auf. BAWAG-Titel verbilligten sich um 2,2 Prozent. Die Aktionäre der Erste Group mussten ein Minus in Höhe von 0,7 Prozent verbuchen.
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