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Wiener Börse (Mittag) - ATX baut Plus auf 0,8 Prozent aus / DO&CO legen 4,2 Prozent zu - Aktien der Addiko Bank steigen nach guten Zahlen um 1,7 Prozent - ADP-Bericht, Powell-Aussagen und Beige Book mit Spannung erwartet

Die Wiener Börse hat am Mittwoch im Vormittagsverlauf ihr anfängliches Plus noch weiter ausgebaut. Der ATX hielt gegen 12 Uhr mit einem Aufschlag von 0,75 Prozent bei 3.395,82 Punkten. Der ATX Prime stieg um 0,55 Prozent auf 1.707,02 Zähler. An anderen Börsen gab es nur wenig Bewegung. Viele Anleger dürften derzeit die EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag und die Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Kongress am Mittwochnachmittag abwarten, hieß es.

Gut gesucht waren am Vormittag Aktien des Caterers DO&CO und lagen mit einem Plus von 4,2 Prozent ganz oben im prime market. Größere Nachfrage gab es auch in Lenzing, die Aktien des Faserherstellers stiegen bei höherem Volumen um 3,2 Prozent.

Aktien der Addiko Bank gewannen nach einer gut aufgenommenen Ergebnispräsentation 1,7 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern der Bank kletterte gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent auf 41,1 Mio. Euro. Die von der Addiko Bank gemeldeten Ergebnisse hatten die Konsensus-Prognosen übertroffen, schreiben die Analysten der Erste Group und sehen die Nachricht positiv für den Aktienkurs.

Aktien des Branchenkollegen BAWAG stiegen nach den Addiko-Zahlen um ebenfalls um 1,7 Prozent. Gesucht waren auch EVN und legten 1,4 Prozent zu.

Semperit-Aktien zeigten sich nach einer Kurszielsenkung kaum verändert mit einem kleinen Minus von 0,16 Prozent auf 12,34 Euro. Die Erste-Analysten haben ihr Kursziel für die Aktie von 24,3 auf 13,5 Euro gesenkt und ihre Empfehlung "hold" bestätigt. Die Erste-Analystin Vladimira Urbankova sieht den langfristigen Ausblick des Unternehmens ermutigend, insbesondere der Zukauf der Rico-Gruppe dürfte sich positiv auswirken. Auf kurze Sicht könnte die eingetrübte Nachfrage aber auf dem Aktienkurs lasten, so die Expertin.

Bei höherem Volumen schwach zeigten sich AT&S-Aktien und verloren 2,0 Prozent. Die beiden größten Verlierer im prime market waren RHI und Strabag mit Verlusten von jeweils knapp 3 Prozent.

Mit Spannung werden an den Börsen jetzt die Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Nachmittag. Von den Statements des Fed-Chefs erhoffen Marktteilnehmer Hinweise auf die kommenden Zinsentscheidungen. Die Analysten der Helaba erwarten, dass Powell Signale für eine Zinssenkung in diesem Monat vermeiden wird. Viele Fed-Mitglieder dürften sichergehen wollen, dass es nicht zu einer Lohn-Preisspirale kommt, bevor Lockerungen der Geldpolitik beschlossen werden, so die Helaba-Experten.

Impulse könnte daher auch der am Nachmittag anstehende ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA liefern. Der Bericht des privaten Arbeitsvermittlers gilt als guter Indikator für den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Hinweise für den weiteren Kurs der Fed könnte schließlich auch der am Abend anstehende Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank liefern.

Aufmerksam erwartet wird zudem die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Mit einem Zinsschritt wird zwar nicht gerechnet, die begleitenden Kommentare könnten aber wieder Signale für den kommenden Kurs der Notenbank bringen. Derzeit werden an den Märkten sowohl für die EZB als auch für die Fed Zinssenkungen im Ausmaß von jeweils 90 Basispunkten im heurigen Jahr eingepreist.

mik/ste

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