Addiko-Chef sieht Trendwende bei Entwicklung der Sparzinsen / Bank blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück - Hauptversammlung soll eine Dividende von 1,26 Euro je Aktie vorgeschlagen werden
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Der Chef der Addiko-Bank, Herbert Juranek, ortet eine Kehrtwende bei der Entwicklung der Sparzinsen in Österreich. "Wir sehen aktuell schon Zeichen, dass der Druck, den es gab die Zinsen zu erhöhen, nachlässt", sagte Juranek bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Einige Mitbewerber, darunter österreichische, würden bereits auf erwartete Zinssenkungen der Zentralbank reagieren und die Zinssätze herunterschrauben. Bei der Addiko bleibe die Entwicklung allerdings stabil.
Die wirtschaftlichen Ziele für das Jahr 2023 hat die Bank laut Juranek "übererfüllt". So kletterte der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent auf 41,1 Mio. Euro und auch operativ verbuchte die Bank ein kräftiges Plus. Die Zinseinnahmen der Bank als Kerntreiber des Umsatzes stiegen ebenso, das Nettozinsergebnis erhöhte sich um 29,2 Prozent auf 228 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis hingegen verringerte sich im Jahresvergleich um 7,4 Prozent auf 67,1 Mio. Euro (2022: 72,5 Mio.), was von der Bank hauptsächlich mit entgangenen Einnahmen nach der Euroeinführung in Kroatien begründet wird.
Die Addiko Bank mit Sitz in Wien ist 2015 aus den Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangen und notiert seit 2019 an der Wiener Börse. Das Institut ist über ihre Töchter in Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro tätig. Die Bank fokussiert sich auf das Geschäft mit Klein- und mittelständischen Betrieben (KMU) und Privatkunden. Österreichischen Kunden bietet die Bank Sparservices an. Das Angebot der Addiko bezeichnete Juranek als "attraktiv", die Verzinsung des Dreimonatsgelds etwa liegt derzeit bei etwa 3,7 Prozent.
Auf Grundlage der positiven Ergebnisse des Vorjahres peilt die Bank zusätzliches Wachstum im Kerngeschäft sowie eine weitere Verbesserung der unternehmensinternen Prozesse an. Gelingen soll das durch einen Ausbau des Angebots für Kunden, durch Effizienzsteigerungen sowie durch Digitalisierungsmaßnahmen. Geplant ist eine Expansion nach Rumänien, dort will die Bank in der zweiten Jahreshälfte mit der Vergabe von Konsumentenkrediten starten. Es handle sich um einen vielversprechenden Wachstumsmarkt, begründete Juracek den Schritt.
Für 2024 bis 2026 erwartet das Unternehmen ein durchschnittliches Wachstum der Bruttokundenforderungen um 6 Prozent pro Jahr. Das Nettobankergebnis soll 2024 um mehr als 4,5 Prozent, 2025 und 2026 dann um ca. 9 Prozent steigen.
Der Dividendenvorschlag beläuft sich für 2023 auf 1,26 Euro je Aktie. Um das Unternehmen für Anlegerinnen und Anleger weiter zu attraktivieren, soll sich die jährliche Ausschüttung mittelfristig bei mehr als 2 Euro pro Aktie einpendeln, kündigte der Addiko-CEO an.
tpo/bel
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