Aktien Frankfurt: Dax hält sich stabil nach seiner Rekordrally in der Vorwoche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach der
Rekordrally in der vergangenen Woche auch am Dienstag stabil
gezeigt. Die Anleger sind dennoch vorsichtig, zumal einige wichtige
Ereignisse anstehen. Nachdem der deutsche Leitindex am Freitag mit
einer Höchstmarke von etwas über 17 800 Punkten geglänzt und seinen
bisherigen Jahresgewinn auf gut sechs Prozent ausgedehnt hatte, gab
er am Nachmittag um 0,06 Prozent auf 17 706,05 Zähler nach. Am
Montag hatte er ebenfalls nur minimale 0,11 Prozent verloren. Der
MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, legte
zugleich um 0,27 Prozent auf 26 057,24 Punkte zu.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sieht zwar eine
schwindende Kaufbereitschaft, aber keine Gewinnmitnahmen "im
größeren Stil" oder verstärkte Absicherungsaktivitäten. In den Fokus
rückt ihm zufolge bereits der Sitzungstermin der Europäischen
Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Dann wird über die Höhe der
Leitzinsen entschieden, an der sich vorerst aber wohl nichts ändern
wird. Spannend könnten vielmehr mögliche konkretere Hinweise werden,
wann mit dem Beginn einer Lockerung zu rechnen ist.
In den USA steht an diesem Handelstag außerdem noch der "Super
Tuesday" im Präsidentschaftswahlkampf an. Dabei handelt es sich um
parteiinterne Vorwahlen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten der
USA. Abwarten ist also auch von dieser Seite her für viele Anleger
derzeit das Gebot der Stunde.
Unter den Einzelwerten büßten die Aktien von Bayer
2,3 Prozent ein. Zeitweise erreichten sie mit etwas über 27 Euro den
tiefsten Stand seit fast 20 Jahren. Der Pharma- und
Agrarchemiekonzern versucht seine schwierige Lage trotz hoher
Schulden ohne einen Spartenverkauf zu meistern. Auf die Frage nach
der künftigen Struktur und einer möglichen Aufspaltung kam von Bayer
am Kapitalmarkttag die Anwort: "Nicht jetzt".
Die Anteile der DHL Group litten mit minus 2,2
Prozent unter einer Abstufung durch die Societe Generale auf "Hold".
Es sei noch zu früh, auf eine gesamtwirtschaftliche Erholung der
Volumina bei dem Logistikkonzern zu setzen, schrieb Analyst Sumit
Mehrotra. Erst eine solche aber würde ihm zufolge eine erneute
"Buy"-Empfehlung rechtfertigen.
Im MDax sprangen die Aktien des Dialysespezialisten FMC
um 11,6 Prozent hoch. Auslöser waren neue
Studiendaten von Arzneimittelhersteller Novo Nordisk zu Ozempic mit
dem Wirkstoff Semaglutid gegen chronische Nierenerkrankungen. Da die
Effizienz des Mittels hinter den Erwartungen zurückblieb,
profitierten die FMC-Aktien. Im Dax zogen zugleich die Anteile von
Fresenius an die Index-Spitze mit plus 2,9 Prozent,
denn der Gesundheitskonzern ist an FMC beteiligt.
Der Außenwerbespezialist Ströer will die Dynamik aus
einem starken Weihnachtsgeschäft mit in das Jahr 2024 nehmen, was
dieser Aktie ein Plus von 4,6 Prozent bescherte. Zeitweise erreichte
sie den höchsten Stand seit Mai 2022. Redcare Pharmacy
erfreute mit seinem
Umsatzausblick. Die Papiere legten um 2,1 Prozent zu.
Im SDax sackten die Papiere des Autozulieferers
Schaeffler nach einem enttäuschenden bereinigten
operativen Gewinn um 3,7 Prozent ab. Der Nutzfahrzeughersteller
Traton dagegen gab erneut starke Quartalszahlen
bekannt und ist auch für 2024 guter Dinge. Das sorgte für ein
Kursplus von 7,2 Prozent.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0848 US-Dollar
wenig verändert im Vergleich zum Vortag gehandelt. Die EZB hatte den
Referenzkurs am Montag auf 1,0846 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt
lag die Umlaufrendite wie am Vortag bei 2,43 Prozent. Der
Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 125,09
Punkte. Der Bund-Future gewann 0,38 Prozent auf
133,34 Zähler./ck/stk