ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Wenig Bewegung - Anleger bleiben vorsichtig
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat sich
auch am Donnerstag kaum von der Stelle bewegt. Erwartungsgemäß
ausgefallene Inflationsdaten aus den USA hatten zwar
zwischenzeitlich für eine gewisse Erleichterung gesorgt. In der
größten Volkswirtschaft der Welt war der Preisauftrieb im Januar -
wie von Anlegern erhofft - erneut schwächer geworden. Allerdings
steht immer noch die Frage im Raum, ab wann und wie schnell die
Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks gelockert wird.
Der EuroStoxx hatte im frühen Handel den höchsten Stand seit dem
Jahr 2000 erreicht, verlor jedoch schnell an Schwung. Am Ende stand
ein Minus von 0,12 Prozent auf 4877,77 Punkte zu Buche. Auf
Monatssicht ergibt sich dennoch ein Plus von 5,1 Prozent.
Der französische Cac 40 gab am Donnerstag um 0,34
Prozent auf 7927,43 Punkte nach. Der britische FTSE 100
("Footsie") schaffte ein Plus von 0,07 Prozent auf
7630,02 Punkte.
Die europäischen Baustoffwerte legten auffallend
stark zu. Allen voran zogen CRH um sechs Prozent an.
Die Aktien setzten damit nach Zahlen und Ausblick ihren stramm
aufwärts gerichteten Trend fort. Der irische Baustoffkonzern will
auch im laufenden Jahr mehr verdienen. Im Kielwasser legten auch
andere Werte der Branche wie Holcim zu.
Unter den Technologiewerten stürzten die Papiere von AMS Osram
um knapp 39 Prozent auf 1,35 Franken ab. Wegen einer
unerwarteten Stornierung muss der Halbleiterhersteller nach einer
ersten Schätzung 600 bis 900 Millionen Euro abschreiben. Auch die
Mittelfristziele wurden gestutzt.
Nahrungsmittelwerte wurden ebenfalls gemieden. Schwächere Geschäfte
in den USA hatten dem weltgrößten Bierbrauer AB Inbev zum Jahresende 2023 einen Umsatzknick eingebrockt.
Die Aktien büßten als Schlusslicht im EuroStoxx mehr als drei
Prozent ein.
Unter Druck standen zudem Air France-KLM . Die
französische Fluggesellschaft war im vierten Quartal in die
Verlustzone gerutscht. So mieden Reisende Ziele nahe den
Konfliktregionen Israel und Afrika. Zudem kam es zu Ausfällen wegen
Reparaturen von Triebwerken. Die Anteilscheine knickten um 8,6
Prozent ein.
Die British-Airways-Mutter IAG hatte zwar im
vergangenen Jahr dank einer steigenden Nachfrage nach Reisen Umsatz
und Gewinn kräftig erhöht. Etwas Sorgen bereite aber die
enttäuschende Kostenentwicklung, schrieb Analyst Harry Gowers von
der US-Bank JPMorgan. Die IAG-Papiere büßten in London anfängliche
Gewinne ein und fielen am Ende um 3,6 Prozent.
An der "Footsie"-Spitze schnellten die Aktien von Howden Joinery
nach der Vorlage von Jahreszahlen um sieben Prozent
nach oben. Der Küchenlieferant gewinne unter schwierigen Bedingungen
Marktanteile, hieß es von Analysehaus Liberum./la/he