EVN-Umsatz im 1. Quartal um fast ein Viertel eingebrochen / Auch Gewinn um rund 4 Prozent rückläufig - Ausblick wurde bestätigt - Erneuerbare Stromerzeugung erhöhte sich um fast ein Drittel
Der börsennotierte niederösterreichische Energieversorger EVN hat im ersten Quartal 2023/24 fast ein Viertel weniger umgesetzt. Als Gründe dafür werden Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften infolge der gesunkenen Großhandelspreise sowie geringere Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung genannt. Der Umsatz sank um rund 23 Prozent auf 909,1 Mio. Euro. Das Konzernergebnis reduzierte sich um fast 4 Prozent auf 143,8 Mio. Euro, teilte EVN am Donnerstag mit.
Das Unternehmen bestätigte den Ausblick. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 werde unter der Annahme eines stabilen regulatorischen und energiepolitischen Umfelds ein Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro erwartet. Auch die Dividendenpolitik bleibt unverändert. Die Dividendenausschüttung soll künftig mindestens 0,82 Euro pro Aktie betragen.
Zwischen Oktober und Dezember sei der Energiebedarf in den drei Kernmärkten der EVN deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt gelegen, so der Energieversorger. In Nordmazedonien lag er über dem Vorjahresniveau, in Österreich darunter. Im Berichtszeitraum sind die Großhandelspreise für Strom und Energieträger schrittweise zurückgegangen. Bei Kundinnen und Kunden habe sich der Trend von Einsparungsmaßnahmen und vermehrter Eigenversorgung aus Photovoltaikanlagen fortgesetzt.
In Südosteuropa seien die niedrigeren Strompreise sowie geringere Energieabsatzmengen in Bulgarien Hauptfaktoren für den Umsatzrückgang gewesen, während im internationalen Projektgeschäft aufgrund der weitgehenden Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait geringere Umsätze anfielen, heißt es im Quartalsbericht der EVN. "Abgeschwächt wurde der Umsatzrückgang durch die gestiegene erneuerbare Produktion, höhere Umsätze aus dem Erdgashandel sowie höhere Netzentgelte", so der Energieversorger.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag im ersten Quartal mit 200,5 Mio. Euro um 0,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hingegen mit 285,7 Mio. Euro um 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Stark gestiegen ist zwischen Oktober und Dezember der Personalaufwand. Ein Anstieg des Personalstands sowie kollektivvertragliche Anpassungen führten zu einer Zunahme um rund 17 Prozent auf 111,8 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigte im ersten Quartal 7.452 Leute, nach 7.148 davor.
Die Stromerzeugung der EVN stieg im ersten Quartal um rund 6 Prozent auf 809 Gigawattstunden (GWh). Ein gestiegenes Wind- und Wasserdargebot sowie Kapazitätserweiterungen führten zu einem Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um fast ein Drittel auf 662 GWh. Der Anteil der erneuerbaren Erzeugung erhöhte sich von 65,6 auf 81,8 Prozent.
kan/ivn
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