Aktien Frankfurt: Dax stabil knapp unter Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich zu Beginn
der neuen Woche nach dem jüngsten Rekordlauf träge gezeigt. Der Dax
trat am Montagmittag mit 17 415 Punkten in etwa auf
der Stelle, bleibt dem Rekordhoch vom Freitag aber nah. Zum Ende
vergangener Woche hatte der Leitindex mit 17 443 Zählern eine
weitere Bestmarke erreicht, auch getragen von der Rally der Wall
Street, die vom Hype rund um Künstliche Intelligenz profitiert.
"Rücksetzer sollten ins Kalkül gezogen werden", warnen aber die
Experten der Landesbank Helaba und begründen dies vor allem mit der
technischen Lage des Dax. Auslöser eines Rücksetzers könnten
Inflationsdaten sein, merkte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC
Markets an. Am Donnerstag werden Verbraucherpreise für Deutschland
veröffentlicht sowie in den USA Inflationsdaten, die sich an den
privaten Konsumausgaben orientieren. Sie könnten Hinweise liefern
für die zukünftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der
US-Notenbank Fed.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab am Montag
um 0,7 Prozent auf 25 824 Punkte nach. Der Eurozone-Leitindex
EuroStoxx 50 lag mit 0,2 Prozent leicht im Minus.
Im Dax erklommen die Aktien von Rheinmetall ein
weiteres Rekordhoch. Um 2,7 Prozent ging es aufwärts. Seit
Jahresbeginn beträgt der Aufschlag bereits fast 47 Prozent. Damit
sind die Papiere des Rüstungskonzerns und Automobilzulieferers
unangefochten Spitze im Dax. Die Aussicht auf steigende
Rüstungsausgaben in Folge des Krieges in der Ukraine treibt den Kurs
auf immer neue Höhen. Papiere des Herstellers von Rüstungselektronik
Hensoldt zogen um 7,4 Prozent an und die des
Panzergetriebeherstellers Renk um 5,3 Prozent.
Die beiden Autozulieferer Schaeffler und Vitesco
wollen ihre Unternehmen miteinander verschmelzen. Das
Verhältnis des dafür notwendigen Aktienumtauschs beläuft sich auf
11,4 Schaeffler-Aktien je Viteso-Aktie. Wegen dieses
aktientechnischen Schritts büßten Viteso-Aktien gut 10 Prozent ein,
während Schaeffler-Aktien zulegten.
Die Papiere von Online-Dienstleistern wurden verkauft. Im Dax
verloren Zalando 1,7 Prozent. Aktien des
Kochboxenversenders Hellofresh und des
Essenslieferanten Delivery Hero verloren jeweils gut
6 Prozent.
Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon erwägt derweil
eine Trennung vom Geschäft mit Carbonfasern und Verbundmaterialien.
Die Aussicht auf einen Ertrag aus einem Verkauf sorgte für ein
Kursplus von 2 Prozent. Anteile von Adesso
profitierten wie schon am Freitag von Geschäftszahlen des
IT-Dienstleisters und stiegen um 4 Prozent./bek/jha/