Internationale Forschungskooperation hat das Ziel, die Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen individueller zu gestalten
33 führende internationale Partner haben sich mit Unterstützung der Innovative Health Initiative (IHI) zum Forschungskonsortium iCARE4CVD zusammengeschlossen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen und zukünftige Präventions- und Behandlungsansätze zu optimieren. Mit dem Aufbau einer Datenbank, die Daten von über einer Million Patienten enthält und dem Einsatz künstlicher Intelligenz suchen die Partner nach innovativen Ansätzen, um von einer standardisierten zu einer individuellen Behandlung überzugehen.
MAASTRICHT, Niederlande, Oct. 25, 2023 (GLOBE NEWSWIRE) -- Das internationale öffentlich-private Forschungskonsortium iCARE4CVD, (das sich auf die individuelle Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom frühen Risiko bis zur fortgeschrittenen Herzinsuffizienz fokussiert) hat seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen und zukünftige Präventions- und Behandlungsansätze zu optimieren. Das Konsortium umfasst 33 führende internationale Partner aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Industrie und wird von der Universität Maastricht und dem globalen Gesundheitsunternehmen Novo Nordisk geleitet und koordiniert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit weit verbreitet und haben erhebliche sozioökonomische Auswirkungen. Trotz bedeutender Fortschritte in der Therapie sind sie immer noch die häufigste Todesursache. Aufgrund der alternden Bevölkerung und eines ungesunden Lebensstils liegt die Zahl der Europäer, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, derzeit bei über 85 Millionen und steigt weiter an. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit von besseren Behandlungsansätzen, um die Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
„Als Ärzte sind wir bei der Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft an einen standardisierten Ansatz gebunden. Unsere Mission bei iCARE4CVD ist jedoch, die Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen individuell zu gestalten, um sowohl die Ergebnisse als auch die Zufriedenheit der Patienten zu verbessern. Um dies zu erreichen, werden wir die Daten von mehr als einer Million Probanden in einer gemeinsamen Datenbank sammeln, sie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) analysieren und individuelle Behandlungen während der zweiten Hälfte von iCARE4CVD prospektiv validieren“, so Prof. Hans-Peter Brunner-La Rocca, Koordinator von iCARE4CVD und Kardiologe an der Universität Maastricht und dem Maastricht University Medical Center+ (Maastricht UMC+).
Um die Ergebnisse für Patienten zu verbessern, hat iCARE4CVD das Ziel, vier Aspekte der derzeitigen Behandlungsansätze zu optimieren:
1) Früherkennung und Einteilung in klinisch relevante Untergruppen
2) Risikostratifikation zur Bestimmung der Dringlichkeit einer Behandlung
3) Prognose des individuellen Therapieerfolgs
4) Berücksichtigung der Patientenperspektive bei der Ergebnisbewertung
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfassen eine Reihe komplexer chronischer Erkrankungen, von denen die Atherosklerose die häufigste ist. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, wie beispielsweise, warum einige Personen trotz Risikofaktoren an Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkranken und andere nicht, und wie sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fortgeschritteneren Stadien entwickeln. iCARE4CVD ist ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Verständnis von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zu einer effektiveren Anpassung von Behandlungen in jedem Stadium, um den individuellen Bedürfnissen von Patienten gerechter zu werden“, so Prof. Kees Hovingh, Senior Medical Officer und wissenschaftlicher Leiter von iCARE4CVD bei Novo Nordisk.
Während des gesamten Projekts werden die Perspektiven von Personen mit Risikofaktoren und denen, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, im Fokus stehen, indem iCARE4CVD auf die Erkenntnisse, Meinungen und Wünsche der Patient:innen setzt. Sie werden dazu beitragen, die Ergebnisse in eine ausgewogenere und patientenzentriertere Darstellung der Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Einzelpersonen sowohl aus sozialer als auch medizinischer Sicht zu übertragen.
iCARE4CVD wird auch die Behandlungsergebnisse von Menschen mit Typ-1-Diabetes untersuchen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben", erklärt Dr. Jeanette Soderberg, Direktorin bei JDRF. „Durch diese europaweite Kooperation können wir die Auswirkungen von neuartigen Therapien, die üblicherweise bei Typ-2-Diabetes angewandt werden, auf klinisch bedeutsame Ergebnisse in der generell unterschätzten, jedoch stetig wachsenden Risikogruppe von Typ-1-Diabetes untersuchen. Mit Hilfe von Biomarkern werden wir auch feststellen können, wer am dringendsten diese Behandlungen benötigt.“
iCARE4CVD wurde eine Förderung in Höhe von 22 Millionen Euro von der Innovative Health Initiative (IHI) zugesagt, einem gemeinsamen Projekt der Europäischen Kommission und verschiedenen Industrieverbänden aus dem Gesundheitsbereich. Offizieller Start des Projekts war Oktober 2023 mit Aktivitäten in ganz Europa und einer Laufzeit bis zum 31. März 2028.
Fakten zum Projekt
Akronym für das Projekt: | iCARE4CVD |
Startdatum: | 01. Oktober 2023 |
Laufzeit: | 54 Monate |
Budget: | 22 Mio. Euro |
Koordination: | Maastricht University, Prof. Hans-Peter Brunner-La Rocca |
Projektleitung: | Novo Nordisk A/S, Dr. Nicholas Ciccone |
Website: | www.icare4cvd.eu |
Österreich | Medizinische Universität Wien |
Belgien | Thomas More Kempen VZW |
Dänemark | Novo Nordisk A/S |
Frankreich | Bayer Healthcare SAS France Fondation Francophone pour la Recherche sur le Diabete Huawei Technologies France INSERM/Mondor Biomedical Research |
Deutschland | Charite - Universitaetsmedizin Berlin Evotec International GmbH Deutsche Stiftung für chonisch Kranke Universitätsklinikum Aachen WIG2 GmbH |
Irland | University College Dublin |
Italien | Fondazione Human Technopole Instituto di ricerche farmacologiche Mario Negri |
Niederlande | Catalyze B.V. Erasmus Universitair Medisch Centrum Rotterdam Leids Universitair Medisch Centrum Maastricht University Nederlandse Organisatie voor toegepast natuurwetenschappelijk onderzoek Philips Medical Systems Nederland BV Stichting IMEC Nederland Universitair Medisch Centrum Groningen |
Schweden | Astrazeneca AB |
Schweiz | Amgen (Europe) GmbH Decentriq Roche Diagnostics International AG Swiss Institute of Bioinformatics |
Vereinigtes Königreich | Orbital Global The Queen’s University of Belfast University of Glasgow |
USA | Eli Lilly and Company und ihre Tochtergesellschaften JDRF International |
Förderhinweis
Dieses Projekt wird im Rahmen der Fördervereinbarung Nr. 101112022 vom Innovative Health Initiative Joint Undertaking (IHI JU) finanziert. Das JU wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe der Europäischen Union sowie durch COCIR, EFPIA, Vaccines Europe, EuropaBio, MedTech Europe und JDRF International unterstützt.
Über die IHI
Die Innovative Health Initiative (IHI) ist eine öffentlich-private Partnerschaft (PPP) zwischen der Europäischen Union und verschiedenen Industrieverbänden aus dem Gesundheitsbereich. Partner der IHI sind die Europäische Union, vertreten durch die Europäische Kommission, und europäische Industrieverbände aus dem Gesundheitsbereich, vertreten durch COCIR, EFPIA (einschließlich Vaccines Europe), EuropaBio und MedTech Europe. Die Hauptziele der IHI bestehen darin, Gesundheitsforschung und Innovation in greifbare Vorteile für Patienten und die Gesellschaft umzusetzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Europa in interdisziplinärer, nachhaltiger und patientenorientierter Gesundheitsforschung führend bleibt. Die IHI verfügt über ein Gesamtbudget von 2,4 Milliarden Euro und wird gemeinsam von der EU und europäischen Industrieverbänden aus dem Gesundheitsbereich finanziert. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ihi.europe.eu
Haftungsausschluss
Finanziert von der Europäischen Union, den privaten Mitgliedern und den teilnehmenden Partnern des IHI JU. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch allein diejenigen der Autoren und müssen nicht zwangsläufig die Ansichten der oben genannten Parteien widerspiegeln. Keine der oben genannten Parteien kann für sie verantwortlich gemacht werden.
Weitere Informationen
Bei Fragen zu dieser Pressemitteilung oder für Interviews wenden Sie sich bitte an:
Rik van Laake, Pressesprecher, Maastricht UMC+
0031-621884122
rik.van.laake@mumc.nl