AMAG litt 2023 unter hohen Rohstoff- und sinkenden Aluminiumpreisen / Nettogewinn sank um 39 Prozent auf 66,4 Mio. Euro - Umsatzrückgang um 15,5 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro - Dividendenvorschlag von 1,50 Euro je Aktie
--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Nach der Pressekonferenz mit mehr Details und Zitaten von CEO Kaufmann und CFP Trampitsch ergänzt. ---------------------------------------------------------------------
Der oberösterreichische Aluminium-Konzern AMAG Austria Metall AG hat im Geschäftsjahr 2023 das gute Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen können: Der Umsatz ging um 15,5 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro zurück, der Nettogewinn brach um 39,2 Prozent auf 66,4 Mio. Euro ein. Ein Grund dafür sei, "dass die Rohstoffpreise nicht im Einklang mit den Aluminiumpreisen sinken", sagte Finanzvorständin Claudia Trampitsch am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebniszahlen in Wien.
"Wir sind dem Aluminiumpreis sehr stark ausgesetzt", sagte Trampitsch. "Er hat Einfluss auf unser Working Capital, auf die Umsätze, auf die Materialkosten." Die Preise seien 2023 zwar stabil gewesen, aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als 2022. "Das hat sich in unserem Ergebnis und Umsatz widergespiegelt."
AMAG-Vorstandschef Helmut Kaufmann betonte die gute operative Ergebnisentwicklung: "Mit einem erzielten EBITDA von 188 Mio. Euro konnten wir das bislang zweithöchste operative Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwirtschaften", sagte er. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe von 86 Mio. Euro (2022: 87,5 Mio. Euro) wurde ein Betriebsergebnis (EBIT) von 102,4 Mio. Euro erwirtschaftet (2022: 159,7 Mio. Euro). Der Vorstand und der Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung am 11. April in Linz eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorschlagen.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wurde auf 181 Mio. Euro mehr als verdoppelt, die Nettofinanzverschuldung von 393,3 Mio. per Jahresende 2022 auf 364,3 Mio. Euro per Ende 2023 reduziert. Der Verschuldungsgrad (Gearing-Ratio) sank von 55,4 auf 48,8 Prozent.
Ein entscheidender Faktor sind für die AMAG auch die Energiepreise. Auf den Spotmärkten habe man zuletzt sinkende Preise beobachtet, sagte Kaufmann. Der Standort Österreich habe allerdings für die Fertigung von Aluminium einen Nachteil gegenüber anderen Standorten.
"Energieeffizienz ist ein Thema, an dem wir ständig arbeiten", so Kaufmann. Derzeit baue man die eigene PV-Anlage aus, mit der man bisher etwa 3 Prozent des eigenen Stromverbrauchs gedeckt habe. Mit der neuen Anlage werde man auf rund 5 Prozent kommen.
Auf 90 bis 95 Prozent Energieersparnis komme man beim Recycling, sagte Kaufmann. Vom gesamten Aluminiumbedarf in einem Jahr deckt die AMAG 35 Prozent aus Schrotten.
Die Nachfrageprognosen für Aluminium-Produkte seien vielversprechend, sagte Kaufmann. Daher gehe man von einer guten Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr aus. Ein Ergebnisausblick in Form einer EBITDA-Bandbreite sei derzeit wegen der unsicheren Markt- und Wirtschaftsentwicklung noch nicht möglich, aber "Fakt ist, mittel- bis langfristig hat Aluminium eine positive Perspektive".
ivn/bel
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