PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag
weiter zugelegt. Neben den Vorgaben der US-Börsen stützten auch gute
Quartalszahlen. Der EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag
um 0,63 Prozent auf 4738,82 Punkte.
An den Länderbörsen ging es ebenfalls nach oben. Der französische
Cac 40 zog um 0,66 Prozent auf 7726,38 Punkte an,
während der britische FTSE 100 wegen der Schwäche der
Ölwerte kaum verändert tendierte.
Die ungünstigen US-Inflationszahlen vom Dienstag sind damit
abgehakt. "Einmal kurz geschüttelt und ein paar zittrige Hände aus
dem Markt geworfen, macht die Börse jetzt da weiter, wo sie vor den
etwas stärker als erwartet ausgefallenen Januar-Inflationszahlen aus
den USA aufgehört hat", beschrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
vom Broker RoboMarkets das Handelsgeschehen. "Anleger greifen bei
Aktien zu, als wären sie nach den Daten nicht nur ein gutes Prozent,
sondern eher um zehn Prozent billiger geworden."
Die Gewinne lagen auch an der Stärke wichtiger Einzelsektoren. So
profitierte die Autowerte von neuen Zahlen von Renault
und Stellantis , die am Markt gut
ankamen. Renault kletterten zuletzt um 6,7 Prozent, Stellantis
gewannen 4,1 Prozent. Letzterer hatten auch im dritten Jahr seines
Bestehens weiter zugelegt. Zudem kündigte Stellantis für 2024 ein
Aktienrückkaufprogramm von drei Milliarden Euro an. Die Aktionäre
sollen für das vergangene Jahr eine Dividende von 1,55 Euro je Aktie
erhalten, rund 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Renault hatte
unterdessen 2023 deutlich mehr Geschäft gemacht und auch wieder
einen Gewinn erzielt. Ein Jahr zuvor hatte die Aufgabe des wichtigen
Geschäfts in Russland den Konzern in die roten Zahlen gerissen.
Unter den französischen Standardwerten überzeugten aber nicht nur
Renault. Schneider Electric waren mit 2,7 Prozent
Aufschlag ebenfalls gesucht. Der Ausblick auf 2024 deute auf ein
starkes Folgejahr hin, merkten die Analysten der UBS zu den Zahlen
des Elektrokonzerns an. Auch Safran waren gefragt und
stiegen mit drei Prozent Plus in den Bereich neuer Hochs. Der
französische Triebwerksbauer will 2024 deutlich wachsen.
Gewinne verzeichneten zudem Pernod Ricard nach
Halbjahreszahlen. Das operative Ergebnis des Schnapsherstellers sei
besser als vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Edward
Mundy Jefferies. Die Aktie gewann 2,7 Prozent.
Nicht ganz so gut kamen dagegen die Zahlen von Relx
an. Die Ergebniskennziffern hätten zwar die Konsensschätzungen
übertroffen, schrieb Analyst Adam Berlin von der UBS. Der Umsatz des
Verlags- und Datenbankkonzerns sei hingegen etwas schwächer als
erwartet ausgefallen. Die Aktie gab leicht nach./mf/stk