Aktien Frankfurt: Erwartete US-Börsenerholung sorgt für Dax-Gewinne
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt von einer sich abzeichnenden Erholung
der US-Börsen ist der Dax am Mittwoch wieder in
Richtung 17 000 Punkte gestiegen. Der deutsche Leitindex, der im
frühen Geschäft noch um seinen Schlussstand vom Dienstag gependelt
war, legte er am Nachmittag um 0,42 Prozent auf 16 951,65 Punkte zu.
Der MDax der mittelgroßen Werte zog um 1,15 Prozent
auf 26 020,70 Punkte nach oben.
Tags zuvor hatten überraschend hohe Verbraucherpreise in den USA den
Dax etwas deutlicher unter 17 000 Punkte gedrückt, sodass auch die
16 900-Marke nach unten gerissen wurde. Die Inflationsdaten spielen,
wie auch die Daten zum Arbeitsmarkt und zur Wirtschaftsentwicklung,
eine wesentliche Rolle für die geldpolitischen Entscheidungen der
US-Notenbank Fed. Nun haben sich die Hoffnungen auf Zinssenkungen
durch die Fed, die kürzlich erst vom März in den Mai verschoben
wurden, noch weiter in die Zukunft verlagert.
Jetzt liegen die Hoffnungen auf dem Monat Juni oder gar noch später,
denn die Teuerungsdaten im Januar "geben der US-Notenbank neue
Munition, ihre stoische und abwartende Haltung noch länger
beizubehalten", sagte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC
Markets. Zunehmend werde an den Märkten inzwischen statt von einem
Szenario serieller Zinssenkungen von einem geldpolitischen
Stopp-and-Go-Betrieb ausgegangen. "Von zeitweise sechs erwarteten
Zinssenkungen in diesem Jahr sind nur noch zwei oder drei übrig
geblieben."
Im Dax gab der Autozulieferer Continental Details zu
seinem Sparprogramm bekannt, was der Aktie ins Plus verhalf - mit
0,5 Prozent.
Mit einem vierten Rekordhoch in Folge zog im Dax zudem die
Rheinmetall -Aktie Aufmerksamkeit auf sich. Sie legte
um 2,0 Prozent zu und kostet nun rund 372 Euro. Auch weitere
Rüstungsunternehmen profitieren ungebrochen von der Erwartung
steigender Verteidigungsausgaben westlicher Staaten. So gewannen
Hensoldt 7,9 Prozent und Börsenneuling Renk
sogar bis zu rund 15 Prozent. Verglichen mit dem
Ausgabepreis von 15 Euro hat sich der Aktienkurs des
Panzer-Zulieferers damit in nur sechs Handelstagen fast verdoppelt.
Für die Aktien des Dialysespezialisten FMC ging es
dank eines besser als erwartet verlaufenen Quartals der
US-Wettbewerberin DaVita um 5,2 Prozent hoch.
Thyssenkrupp büßten dagegen am MDax-Schluss 8,3
Prozent ein. Der Industriekonzern wartete zum Jahresauftakt mit
roten Zahlen auf. Mitverantwortlich waren erneute Wertberichtigungen
auf das Stahlgeschäft wegen gestiegener Zinsen und eines damit
einhergehenden höheren Kapitalkostensatzes. "Es gibt nach wie vor
keinen Grund, die Aktie im Depot zu haben", urteilte ein
Marktakteur.
Im SDax überraschte der Medienkonzern ProSiebenSat.1
mit einem Gewinnanstieg im vierten Quartal. Beim
bereinigten operativen Gewinn wird daher nun auch mehr für 2024
signalisiert als bisher. Das Papier sprang um 12,5 Prozent nach
oben. Für die Aktie des Industriedienstleisters Bilfinger
ging es an zweiter Stelle um 7,3 Prozent nach oben.
Hier kam vor allem die Prognose für die operative Profitabilität gut
an.
Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0714 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
zuletzt am Dienstag auf 1,0793 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,38 Prozent am Vortag
auf 2,39 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08
Prozent auf 125,39 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,32 Prozent auf 133,38 Punkte./ck/mis