AKTIEN EUROPA: Leichte Verluste - Technologiewerte unter Druck
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den Gewinnen zu Wochenbeginn sind die
europäischen Börsen am Dienstag etwas zurückgefallen. Dabei standen
die heiß gelaufenen Technologiewerte unter Druck. Der EuroStoxx 50
fiel gegen Mittag um 0,85 Prozent auf 4705,93 Punkte.
An den Länderbörsen ging es ebenfalls nach unten. Der französische
Cac 40 sank um 0,34 Prozent auf 7663,79 Punkte,
während der britische FTSE 100 um 0,1 Prozent auf
7567,32 Zähler fiel.
Vor den US-Inflationsdaten am frühen Nachmittag hielten sich Anleger
zurück, stellte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades fest.
Ob die Daten ganz die erhoffte Botschaft bringen, ist fraglich. "Der
Disinflationstrend wird sich wohl fortsetzen, auch weil ein
Basiseffekt aus dem Januar 2023 wirkt", stellten die Volkswirte der
Landesbank Helaba fest. "Dass die Konsensschätzung noch
unterschritten wird und die Zinssenkungsspekulationen wieder massiv
erhöht werden, erwarten wir indes nicht."
Branchenseitig gehörten Automobilwerte zu den Gewinnern. Der
Reifenhersteller Michelin hatte im vergangenen Jahr
zwar weniger Reifen an seine Kunden verkauft, Preissteigerungen
ließen das Unternehmen aber sowohl Erlös als auch operatives
Einkommen steigern. Die Analysten der Schweizer Bank UBS sprachen
von einem konservativen Ausblick, der Potenzial nach oben biete.
Michelin.Aktien gewannen 8,1 Prozent.
Am Ende des Feldes lagen dagegen die Technologiewerte. ASML
fielen um 4,3 Prozent, SAP um 3,2 Prozent. Nach dem
rasanten Anstieg der Technologietitel wächst die Neigung, Gewinne
mitzunehmen. Die Aktie des Softwarekonzerns und die des
Halbleiterausrüsters hatten zuletzt stark zugelegt. Da half es
nichts, dass Goldman Sachs das Kursziel für ASML auf 980 Euro
angehoben und die Kaufempfehlung bekräftigt hatte.
Auch bei DocMorris machten sich Bremsspuren nach dem
Höhenflug der Vorwochen bemerkbar. Das elektronische Rezept in
Deutschland hatte dem Wert Flügel verliehen, doch nun ging es um 5,7
Prozent nach unten. Die UBS hatte sich skeptisch geäußert. Der
Online-Medikamentenversand bis 2028 werde wohl nicht so viel des
gesamten Arzneimittelmarktes in Deutschland ausmachen wie vom
Unternehmen gedacht, schrieb Analyst Sebastian Vogel./mf/mis