FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank positiver Vorgaben der US-Börsen hat der
Dax am Montag erneut den Sprung über die Marke von 17
000 Punkten geschafft. Damit nähert er sich seiner Bestmarke aus der
vergangenen Woche bei rund 17 050 Punkten. Doch Auftriebsimpulse
sind zum Wochenbeginn rar, denn wichtige Konjunkturdaten stehen
keine an.
Zur Mittagszeit gewann der deutsche Leitindex 0,50 Prozent auf 17
010,35 Punkte und der MDax der mittelgroßen Werte
stieg um 1,38 Prozent auf 26 082,86 Punkte.
Auch europaweit war die Stimmung überwiegend freundlich, nachdem
sich am Freitag der breit gefasste US-Index S&P 500
und der überwiegend mit techwertelastige Nasdaq 100
in neue Rekordhöhen aufgeschwungen hatten. Da die Rally für die
Nasdaq an diesem Montag weiterlaufen könnte, wie die Futures zeigen,
sorgte das für gute Laune auch hierzulande.
Am Dienstag dann wird es spannend werden, denn dann wird mit den
ZEW-Konjunkturerwartungen ein wichtiger deutscher Frühindikator für
die Wirtschaft veröffentlicht. In den USA stehen zudem die
Verbraucherpreise an, die weltweit stark beachtet werden. Die
Inflationsdaten der weltgrößten Volkswirtschaft gehören neben den
US-Arbeitsmarkt- und anderen wichtigen US-Wirtschaftsdaten zu den
wesentlichen Kennziffern, die die US-Notenbank Fed für ihre
Zinsentscheidungen zugrunde legt. Der Markt rechnet inzwischen
mehrheitlich mit einer ersten Leitzinssenkung im Mai.
Unter den Einzelwerten kletterten die Aktien von Siemens Energy
an die Dax-Spitze mit plus 5,5 Prozent. Sie
profitierten von Kaufempfehlungen der spanischen Bank Santander und
der Bank of America (BofA). So schrieb etwa BofA-Analyst Alexaner
Virgo, dass das Windkraftanlagen-Geschäft des Konzerns das
Schlimmste hinter sich haben dürfte, hob das Kursziel von 13 auf 20
Euro und stufte die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hoch.
Santander-Analystin Virginia Sanz De Madrid hob das Kursziel von 14
auf 19 Euro an und stufte das Papier "Neutral" auf "Outperform"
hoch.
Rheinmetall gehörten mit plus 2,5 Prozent ebenfalls
zu den Favoriten. Der Rüstungskonzern ist dabei, seine Produktion
von Artilleriegranaten stark auszubauen. Zudem bekräftigte er seine
Ambitionen, den Umsatz in sieben bis acht Jahren auf 20 Milliarden
Euro zu verdoppeln, wie Chef Armin Papperger dem "Handelsblatt" in
einem Interview sagte. Die Aktien von Rheinmetall und die des
Rüstungselektronikspezialisten Hensoldt profitieren
allgemein weiterhin von der Aussicht auf steigende Wehrausgaben der
westlichen Länder. Hensoldt legten zuletzt im MDax um 2,4 Prozent
zu.
Für SAP ging es derweil um 0,4 Prozent abwärts, womit
das Papier zu den Schlusslichtern im Leitindex zählte. Allerdings
hatte es erst vergangene Woche ein Rekordhoch erreicht. Überraschend
gehen der designierte Aufsichtsratschef Punit Renjen und der
Softwarekonzern wegen unterschiedlicher Vorstellungen über dessen
Rolle als künftiger Gremiumsvorsitzender getrennte Wege, wie am
Wochenende bekannt wurde. Der als Nachfolger des Mitgründers Hasso
Plattner vorgesehene US-Amerikaner wird zur Hauptversammlung im Mai
sein Mandat niederlegen. Europas größter Softwarehersteller
präsentierte mit dem ehemaligen Nokia -Manager Pekka
Ala-Pietilä bereits einen Ersatzmann für Renjen.
Im MDax sprangen die Anteilsscheine des Windanlagenbauers Nordex
nach vorläufigen Zahlen für 2023 um 7,6 Prozent hoch.
Gea gewannen 0,6 Prozent. Ein Händler verwies darauf,
dass das australische Milchindustrie-Unternehmen Fonterra seine
Milchpreisprognose für die Saison 2023/24 erhöht hat. "Fonterra ist
ein relevanter Kunde des Maschinenbauers, weshalb die Nachricht die
Papiere stützen sollte", sagte er./ck/mis