FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach anfänglichen Verlusten hat sich der
deutsche Aktienmarkt am Donnerstag berappelt. Der Dax
drehte ins Plus, das zuletzt moderate 0,4 Prozent auf 16 990 Punkte
betrug. Damit rückte der Leitindex wieder näher an das Rekordhoch
vom Dienstag bei rund 17 050 Zählern heran.
Der MDax der 50 mittelgroßen Titel stieg um 0,3
Prozent auf 25 800 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
legte um 0,7 Prozent zu auf ein weiteres Hoch seit
2001.
Möglicherweise kommt der Impuls für eine weitere Rekordmarke des Dax
aus den USA. Dort könnte der stark beachtete Index S&P 500
erstmals in seiner fast 67-jährigen Geschichte die
Marke von 5000 Punkten knacken. "Es besteht wohl kein Zweifel daran,
dass die Wall Street die magische Zahl auf der Anzeigetafel sehen
will", schrieb Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Am
Vortag war der Index haarscharf an der Marke vorbeigeschrammt.
Neben Rekordmarken dies- und jenseits des Atlantiks ziehen
unverändert die Quartalsbilanzen von Unternehmen das Interesse auf
sich. Die Aktien von Siemens holten anfängliche
Kursverluste auf und erreichten mit plus 1,8 Prozent sogar ein
Rekordhoch. Anleger hatten zunächst ein maues Abschneiden der Sparte
Automatisierung und Digitalisierung im ersten Geschäftsquartal
moniert. Dann aber rückte die unerwartet profitable Sparte Smart
Infrastructure in den Fokus und trieb den Kurs nach oben.
Nach den Jahreszahlen 2023 der Deutschen Börse stieg
der Kurs des Börsenbetreibers um 0,4 Prozent. Er hatte im Januar ein
Rekordhoch erreicht.
Bayer-Aktien verloren 2,2 Prozent, nachdem ein US-Gericht die
jüngste Zulassung bestimmter Unkrautvernichter von Bayer
und BASF aufgehoben hatte. Bei BASF
nahmen Anleger dies gelassener, der Kurs legte zu. Die
US-Umweltbehörde EPA muss allerdings erst noch auf das Urteil
reagieren.
Unter den Nebenwerten stiegen die Papiere von Nemetschek
um 5 Prozent. Der Entwickler von Bausoftware agierte
2023 profitabler als erwartet. Erfreut nahmen Anleger auch die
Geschäftszahlen des Biokraftstoffherstellers Verbio
auf. Die Aktie schnellte um 18 Prozent nach oben.
Die Anteilscheine von Hamborner Reit stiegen um 2
Prozent, der Gewerbeimmobilien-Spezialist hat die Dividende
angehoben. Die Aussicht auf fallende Frachtraten in der
Container-Schifffahrt im weiteren Jahresverlauf brockte den Papieren
von Hapag-Lloyd ein Minus von fast 10 Prozent ein.
Am Devisenmarkt gab der Euro wieder etwas nach auf
1,0760 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf
1,0776 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von
2,30 Prozent am Vortag auf 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex
gab um 0,07 Prozent auf 125,70 Punkte nach. Der
Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 133,82
Punkte./bek