ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Moderate Verluste auf hohen Niveaus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben auf
ihrem hohen Niveau am Mittwoch leicht geschwächelt. "Skepsis bleibt
im Bezug auf die Konjunkturentwicklung in China und der zukünftigen
Geldpolitik der EZB", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der am
Vormittag noch den höchsten Stand seit Anfang 2001 erreicht hatte,
verlor letztlich 0,26 Prozent auf 4678,85 Punkte. Auch an den
Länderbörsen ging es moderat abwärts. Der französische Cac 40
sank um 0,36 Prozent auf 7611,26 Punkte. Für den
britischen FTSE 100 ging es um 0,68 Prozent auf
7628,75 Zähler nach unten.
Neue Aussagen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) dämpften die
Zinshoffnungen der Anleger etwas. Direktoriumsmitglied Isabel
Schnabel hatte sich erneut gegen schnelle Zinssenkungen
ausgesprochen. In einem Gespräch mit der "Financial Times" sagte
sie, dass die EZB bei einer geldpolitischen Lockerung "geduldig und
vorsichtig" vorgehen sollte.
Akzente an den Börsen setzten Quartalsberichte wie die von
Totalenergies , Akzo Nobel und Vestas
und Analystenkommentare. Die Zahlen des französischen
Energiekonzerns belasteten die gesamte Branche. Die Aktien fielen um
3,2 Prozent, Eni gaben um 1,6 Prozent nach und in
London schwächelten BP und Shell . Das
Nettoergebnis des französischen Energiekonzerns habe die
Markterwartung nur knapp erreicht, konstatierte RBC-Analyst Biraj
Borkhataria. Alles in allem habe das Zahlenwerk die Prognosen leicht
verfehlt.
Für die Vestas-Papiere ging es dagegen in Kopenhagen um 6,4 Prozent
hoch. Nach seiner Rückkehr in die Gewinnzone will der
Windanlagenbauer im neuen Geschäftsjahr seine Profitabilität
deutlich verbessern. 2024 sollte für die Dänen eine Wende zum
Positiven bringen, erwartet nun Analystin Deepa Venkateswaran von
Bernstein Research.
Akzo Nobel enttäuschte, die Zahlen des Farben- und
Lackherstellers blieben leicht hinter den Erwartungen am Markt
zurück. Die Aktien gaben um 2,3 Prozent nach.
Unter den Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern fielen
Brauereiaktien mit Kursgewinnen auf. Carlsberg
kletterten um 4,0 Prozent und beflügelten auch AB Inbev
, die an der EuroStoxx-Spitze um 4,2 Prozent stiegen.
Dabei waren es weniger die Quartalszahlen des dänischen
Unternehmens, die die Kauflaune anstachelten. Vielmehr fanden die
längerfristigen Aussichten Anklang, wie die Analysten von Jefferies
betonten.
Belastet von einer Studie von Societe Generale verloren Air
France-KLM 3,5 Prozent. Analyst Sumit Mehrotra
begründete die Abstufung der französisch-niederländischen
Fluggesellschaft von "Buy" auf "Hold" mit der Sorge, dass höhere
Kosten und geringere Durchschnittserlöse in diesem Jahr das
operative Ergebnis belasten könnten.
Für Philips ging es um 3,0 Prozent abwärts, während
Renault um 2,1 Prozent stiegen. Beide Werte wurden
durch Studien von Exane BNP Paribas bewegt. Die Analysten der
französischen Bank hatten Renault auf "Outperform" hoch und Philips
auf "Underperform" herunter gestuft./ck/he