ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx 50 steigt auf höchsten Stand seit 2001
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat sich am
Dienstag auf den höchsten Stand seit Anfang 2001 aufgeschwungen. Aus
dem Handel ging der Leitindex für die Eurozone 0,76 Prozent höher
bei 4690,87 Punkten. Investoren setzten vor allem auf eine Belebung
der Wirtschaft, gesucht waren folglich konjunkturabhängige Sektoren
wie Öl und Gas, Rohstoffe, Chemie und Industriegüter.
In Paris schloss der Cac 40 mit einem Aufschlag von
0,65 Prozent auf 7638,97 Zähler. Dem französischen Leitindex blieb
jedoch ein Rekordhoch noch versagt, dieses datiert von Ende Januar.
In London ging der FTSE 100 mit plus 0,90 Prozent auf
7681,01 Punkte aus dem Handel.
"Die Börse boomt und die Pessimisten sehen bereits auf beiden Seiten
des Atlantiks eine Blasenbildung", schrieb Analyst Sven Streibel von
der DZ Bank. Seiner Ansicht nach werden die hohen Kurse aber von
starken Gewinnen der Unternehmen untermauert. Das gelte vor allem
für den Technologiesektor, der vom Boom rund um die Künstliche
Intelligenz profitiere. Europas Tech-Sektor ist seit
Anfang November um rund 30 Prozent gestiegen.
Die Großbank UBS riet Anlegern, auf ein sogenanntes
"Goldilocks-Szenario" zu setzen, also auf eine sich belebende
Konjunktur bei gleichzeitig sinkenden Zinsen. Hinzu komme eine noch
immer attraktive Bewertung vieler Aktien, vor allem solcher von
mittelgroßen Unternehmen.
Am Dienstag war der Sektor Öl und Gas der größte
Gewinner auf dem Sektortableau. Hier gaben Aktien des britischen
Ölkonzerns BP den Takt vor, die um 5,5 Prozent
anzogen. Entscheidend für die Kursgewinne seien wohl die
angekündigten Aktienrückkäufe gewesen, vermuteten die Analysten von
Jefferies. Hier habe der Konzern den Markt positiv überrascht.
BP will trotz eines Gewinneinbruchs im Schlussquartal 2023 weitere
Milliarden in Aktienrückkäufe stecken. Das Unternehmen plant, im
ersten Halbjahr des laufenden Jahres eigene Papiere für 3,5
Milliarden US-Dollar (3,25 Mrd Euro) zu erwerben.
Auch Autowerte zogen europaweit an. Der weltgrößte Autokonzern
Toyota hatte nach dem abgelaufenen Quartal trotz
zahlreicher Probleme bei Tochterunternehmen seine Gewinnpläne für
das Gesamtjahr hochgeschraubt. Das trieb Toyota-Aktien stark an.
Im Bankensektor ragten dagegen Aktien von UBS negativ
hervor. Sie verloren 4,4 Prozent. Das vierte Quartal des Instituts
sei schwächer als erwartet ausgefallen, so die Analysten von
JPMorgan. An der positiven Einschätzung ändere sich damit aber
nichts. UBS sei die einzige europäische Bank mit einer weltweit
herausragenden Positionierung, betonten die Experten mit Blick auf
die Vermögensverwaltung der Schweizer./bek/he