PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Trotz durchwachsener Vorgaben aus den USA
haben die europäischen Börsen am Dienstag etwas zugelegt. Allerdings
hielten sich die Veränderungen in engen Grenzen. Der EuroStoxx 50
gewann am späten Vormittag 0,13
Prozent auf 4661,43 Punkte. Auch an den Länderbörsen ging es voran.
Der französische Cac 40 legte um 0,13 Prozent auf
7599,71 Punkte zu. Für den britischen FTSE 100 ging
es um 0,37 Prozent auf 7640,80 Zähler bergauf.
"Unterstützung kommt vom Euro, der wegen der nachlassenden
Zinssenkungsfantasien und einer weiterhin robusten Wirtschaft in den
USA seinen Aufwärtstrend verlassen hat und sich nun wieder in
Richtung Parität aufmacht", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen
Molnar vom Broker RoboMarkets die leichten Gewinne. "Bleibt es
dabei, dass der Markt der Europäischen Zentralbank das schnellere
Tempo in Sachen Zinssenkungen zutraut, könnten von einer schwächeren
Gemeinschaftswährung vor allem die exportorientierten Unternehmen
profitieren."
Größter Gewinner waren die Ölwerte. Hier gaben Aktien des britischen
Ölkonzerns BP , die um 5,6 Prozent anzogen, den Takt
vor. Der Ölkonzern habe im vierten Quartal die Erwartungen
übertroffen, stellten die Analysten von Jefferies fest. Entscheidend
für die Kursgewinne seien aber wohl die Neuigkeiten zu den
Aktienrückkäufen. Hier habe der Konzern den Markt positiv
überrascht.
BP will trotz eines Gewinneinbruchs im Schlussquartal 2023 weitere
Milliarden in Aktienrückkäufe stecken. Das Unternehmen plant, im
ersten Halbjahr des laufenden Jahres eigene Papiere für 3,5
Milliarden US-Dollar (3,25 Mrd Euro) zu erwerben.
Auch Autowerte zogen europaweit etwas an. Der weltgrößte Autokonzern
Toyota hatte nach dem abgelaufenen Quartal trotz
zahlreicher Probleme bei Töchtern seine Gewinnpläne für das
Gesamtjahr hochgeschraubt.
Im Bankenbereich ragten dagegen Aktien der UBS
negativ hervor. Sie verloren 2,1 Prozent. Das vierte Quartal der
Bank sei schwächer als im Konsens erwartet ausgefallen, betonten die
Analysten von JPMorgan. An der positiven Einschätzung ändere sich
damit aber nichts. Die UBS sei die einzige europäische Bank mit
einer weltweit herausragenden Positionierung, betonten die Analysten
mit Blick auf die Vermögensverwaltung.
Banco Santander stabilisierten sich dagegen nach den
Abgaben am Vortag. Die "Financial Times" (TF) hatte von Vorwürfen
rund um Sanktionen gegen den Iran berichtet, was am Montag zu
merklichen Verlusten geführt hatte. Zuletzt gewann der Wert 1,3
Prozent./mf/men