ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Rekordjagd an den US-Börsen geht weiter
NEW YORK (dpa-AFX) - Starke Quartalsberichte weiterer amerikanischer
Technologie-Giganten haben am Freitag für Rekordstimmung an den
US-Börsen gesorgt. Sogar der ausgesprochen starke Arbeitsmarkt im
Januar wurde zu guter Letzt positiv für Aktien interpretiert. Der
Bericht setze ein Fragezeichen hinter das Narrativ einer 'sanften
Landung', sagte ein Marktexperte. Die aktuellen Jobdaten machten
vielmehr deutlich, dass die Wirtschaft auf Hochtouren laufe. Auch
wenn eine Zinssenkung bereits im März angesichts dieser Daten
nochmals unwahrscheinlicher sein dürfte und auch ein erster Schritt
im Mai eher unsicher, stärkten die Daten die Aussicht auf solide
Unternehmensgewinne, hieß es.
Alle drei wichtigen US-Indizes erklommen Bestmarken. Der bekannteste
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial steuert
inzwischen auf die Marke von 39 000 Punkte zu, zeitweise stieg er
bis knapp unter 38 800 Punkte. Mit einem Aufschlag von 0,35 Prozent
auf 38 654,42 Punkte ging er aus dem Tag. Sein Wochenplus beträgt
damit 1,4 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 bewegt sich auf die Marke von
5000 Punkten zu und schloss mit plus 1,07 Prozent auf 4958,61
Punkte. Der ebenfalls zeitweise auf ein Rekordhoch gestiegene Nasdaq
100 beendete den Handel 1,72 Prozent höher auf 17
642,73 Zähler. Sein Wochengewinn beläuft sich damit auf 1,3 Prozent.
Die US-Wirtschaft schuf im Januar weitaus mehr Stellen als erwartet.
Zudem handelt es sich um den stärksten Stellenanstieg seit einem
Jahr. Außerdem legten die von der US-Notenbank Fed wegen der
Inflation stark beachteten Stundenlöhne weitaus stärker zu als
erwartet.
Unternehmensseitig gehörte die große Bühne an diesem Freitag den
Techwerten, und unter diesen vor allem den Schwergewichten Meta
und Amazon . Meta stachen nach starken
Zahlen mit einer Rekordrally und einem Kursplus von letztlich 20,3
Prozent im Nasdaq 100 besonders hervor. Das sechstwertvollste
Unternehmen an der US-Börse baute seinen Börsenwert damit an nur
einem Tag um fast 200 Milliarden US-Dollar aus. Solch einen
deutlichen Wertzuwachs gab es bisher noch nie. Die bisherigen
Rekordträger Apple und Amazon hatten 2022 an einem einzigen Tag
ihren Wert um 190 Milliarden Dollar gesteigert
Das Werbegeschäft der Facebook- und Instagram-Mutter brummt und auch
der Ausblick überzeugte. Obendrein wird den Aktionären erstmals eine
Dividende gezahlt. Analysten wie die von JPMorgan und Barclays
bekräftigten ihre Kaufempfehlung für Meta und hoben ihre Kursziele
an.
An zweiter Stelle im Index legte das Papier des Online-Handelsriesen
Amazon um 7,9 Prozent zu. Zeitweise war er am Freitag erstmals seit
2022 wieder mehr wert gewesen als die Google-Mutter Alphabet
. Zu Börsenschluss war die Marktkapitalisierung beider
Unternehmen dann ausgeglichen. Analyst Ross Sandler von Barclays
nannte Amazon seine Lieblingsaktie unter den Mega-Schwergewichten.
Dabei verwies er auf die Beschleunigung der Umsätze in der
Cloud-Sparte AWS, des Auftragsbestands und des Wachstums im
Einzelhandelsbereich. Zudem stiegen die Margen und die Stimmung im
Bereich Künstliche Intelligenz verbessere sich zunehmend, schrieb
er.
Die Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers Apple
hingegen sorgte für lange Gesichter. Hier wogen China-Sorgen und ein
etwas enttäuschender Ausblick schwerer als das überraschend gut
verlaufene Weihnachtsquartal. Entsprechend zählte der Anteilschein
von Apple im Nasdaq und im Dow mit minus 0,5 Prozent zu den
schwächeren Werten.
An der Dow-Spitze legte die Aktie des Ölriesen Chevron
nach Zahlen und der Aussicht auf eine höhere
Dividende um 2,9 Prozent zu. Wettbewerber Exxonmobil
meldete durchwachsene Zahlen, was der Aktie im S&P 100
letztlich ein Minus von 0,4 Prozent einbrockte.
Das Papier des Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb
zeigte sich nach der Vorlage von Zahlen nahezu unverändert, während
es für die Aktie des Schuhherstellers Skechers um
10,3 Prozent abwärts ging. Amer Sports , deren
Börsengang am Vortag nicht überzeugte, legten nun um 11,6 Prozent
zu.
Der Euro geriet nach den robusten US-Jobdaten unter
Druck und wurde zuletzt mit 1,0793 Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0883
(Donnerstag: 1,0814) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,9188 (0,9247) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 1,04 Prozent auf 111,72
Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 4,03 Prozent./ck/he