Aktien New York Ausblick: Märkte stabilisiert vor Zahlen dreier Tech-Riesen
NEW YORK (dpa-AFX) - An den Vortags von Zinsperspektiven belasteten
New Yorker Börsen zeichnet sich am Donnerstag eine Stabilisierung
ab. Der erste Schrecken, dass die Aussicht auf vorerst weiter hohe
Leitzinsen besteht, scheint von den Anlegern erst einmal verdaut zu
sein. Gespannt wird nun auf die Zahlen der Technologie-Giganten
Apple , Amazon und Meta
gewartet, die nach US-Börsenschluss veröffentlicht werden.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund
eine Stunde vor Handelsbeginn mit 38 159 Punkten ungefähr auf
Vortagsniveau. Der Leitindex hatte seine Rekordrally am Vortag zwar
noch fortgesetzt, war aber nach dem Fed-Entscheid noch klar ins
Minus abgerutscht. Der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome
Powell, bezeichnete eine Zinssenkung bereits im März als
unwahrscheinlich und dämpfte die Hoffnung auf schnelle
Zinssenkungen.
An der technologielastigen Nasdaq-Börse zeichnet sich für den Nasdaq
100 Index am Donnerstag eine Erholung um 0,6 Prozent
ab. Hier waren die Gewinnmitnahmen am Vortag noch ausgeprägter
gewesen als im Kreise der Standardwerte. Nun blicken Anleger
gespannt auf die Zahlen von Apple, Amazon und Meta, deren Papiere
sich vorbörslich um bis zu 1,2 Prozent von ihren Vortagsverlusten
erholten. Die drei Unternehmen aus dem Kreis der sogenannten
Glorreichen Sieben bringen gemeinsam 5,5 Billionen US-Dollar an
Marktwert auf die Waage.
Der Erholung an der Nasdaq schlossen sich die Aktien von Qualcomm
vorbörslich aber nicht an. Sie fielen um 2,1 Prozent,
obwohl der Chipkonzern im ersten Geschäftsquartal auf den ersten
Blick gut abgeschnitten hat und eine Erholung des zuletzt
schwächelnden Smartphone-Marktes andeutete. Laut der US-Bank
Citigroup ist der Ausblick aber nicht überzeugend. Deren Analyst
Christopher Danely revidierte seine erst im Januar ausgesprochene
Kaufempfehlung. Der Gedanke sei falsch gewesen, dass Qualcomm bei
Samsung -Produkten Zulieferanteile gewinnen werde.
Um 4,8 Prozent nach unten ging es im Chip-Bereich vorbörslich bei
Wolfspeed . Hier wurde auf einen ebenfalls
enttäuschenden Ausblick verwiesen, der sich auf das dritte Quartal
bezog. Analysten erwähnten das Industrie- und Energiegeschäft als
negativen Faktor.
Die Reihe der enttäuschten Anlegerreaktionen lässt sich erweitern
durch den Mischkonzern Honeywell , den
Bowlingbahn-Spezialisten Brunswick und den
Fitnessgeräteanbieter Peloton , deren Papiere zwischen
2,9 und 9,2 Prozent abrutschten. Auch hier galten enttäuschende
Zielsetzungen als Grund, entweder für das laufende Gesamtjahr oder
das aktuelle Quartal.
Mit Merck & Co gab es aber auch eine positive
Ausnahme, wie das vorbörsliche Plus von knapp zwei Prozent zeigt.
Der Pharmakonzern vermeldete Quartalsgewinne und -umsätze, die die
Erwartungen übertrafen. Begründet wurde dies unter anderem mit der
starken Entwicklung des Krebsmedikaments Keytruda. Der UBS-Experte
Trung Huynh erwähnte, der 2024 angepeilte Gewinn je Aktie liege
deutlich über dem Analystenkonsens.
Ein Kursplus von 14 Prozent gab es vorbörslich noch bei Plug Power
, angetrieben von einer Kaufempfehlung durch die
Analysten des Analysehauses Roth MKM, die Händler positiv erwähnten.
Darin wurde positiv angemerkt, dass sich das Wasserstoff-Unternehmen
zuversichtlich gibt, die Produktion in einem neuen Werk im
US-Bundesstaat Georgia hochfahren zu können./tih/jha/