ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Zurückhaltung vor US-Zinsentscheid
FRANKFURT (dpa-AFX) - Einige enttäuschende Quartalszahlen von
US-Technologiekonzernen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt
zur Wochenmitte kaum verunsichert. Der Dax notierte
im frühen Handel 0,04 Prozent höher bei 16 979,67 Punkten. Damit
liegt der Leitindex weiterhin nur wenig unter seinem Rekordhoch bei
knapp über 17 000 Punkten. Der MDax verlor 0,12
Prozent auf 25 981,61 Zähler. Der EuroStoxx als
Leitindex der Eurozone gewann 0,2 Prozent.
Wie es an den Börsen weitergeht, hängt nun voraussichtlich von der
US-Notenbank Fed ab. Anleger erhoffen sich von der Zinsentscheidung
am Abend auch Aufschluss über den weiteren geldpolitischen Pfad der
Fed. Die an den Finanzmärkten heiß diskutierte Fragen sind, wann die
US-Währungshüter erstmals nach längerer Zeit wieder die Zinsen
herunterschrauben und wie viele Zinssenkungen es in diesem Jahr
geben wird.
Die nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsberichte der
Google-Muttergesellschaft Alphabet
kamen bei den Anlegern im nachbörslichen Handel nicht gut an. Die
Aktien sackten um 5,8 Prozent ab. Auch die Resultate von Microsoft
entfachten unter Investoren keine Begeisterung.
Schwache Vorgaben vom US-Chiphersteller AMD und von
Samsung aus Südkorea hinterließen Spuren bei
deutschen Werten aus der Halbleiterbranche. So fielen Infineon
um 0,8 Prozent, Elmos um 0,8 Prozent
und Aixtron um 0,9 Prozent.
Sinkende Kapitalmarktzinsen kurz vor der mit Spannung erwarteten
Sitzung der US-Notenbank Fed sorgten für festere Kurse im
Immobiliensektor. Die Papiere von Vonovia gewannen
als zweitbester Dax-Wert 1,8 Prozent. Die Titel von TAG
und Aroundtown gehörten mit
Kursaufschlägen von 3,3 beziehungsweise 2,3 Prozent zu den
Top-Werten im MDax. Der Immobiliensektor profitiert tendenziell von
niedrigen Kapitalmarktzinsen, da sie Akquisitionen und auch die
Refinanzierung verbilligen.
Die Anteilsscheine von Atoss setzten nach
Quartalszahlen des Softwarespezialisten ihren jüngsten Rekordlauf
fort und stiegen als SDax-Spitzenreiter um 2,9
Prozent. Atoss steigerte den Umsatz im Schlussquartal um ein Drittel
und den operativen Gewinn um gut zwei Drittel. Die Werte fielen
besser aus als von Experten gedacht. Zudem soll die Dividende auf
3,37 Euro je Aktie steigen. Jefferies-Analyst Henrik Paganetty lobte
die starke operative Dynamik des Unternehmens.
Die Aktien von Rational büßten 2,7 Prozent ein und
gehörten damit zu den schwächsten Werten im MDax. Zuvor hatten die
Analysten der Investmentbank Exane BNP die Papiere des
Profiküchenausrüsters von "Neutral" auf "Underperform"
herabgestuft./edh/mis