ROUNDUP/Aktien New York: Zurückhaltung vor Microsoft-Zahlen und US-Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor womöglich marktbewegenden Quartalsberichten
von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet sind die Anleger an der
Wall Street am Dienstag vorsichtig. Immerhin befinden sich die
wichtigsten Indizes bereits auf Rekordniveau und die Luft nach oben
ist daher dünn. Zudem steht tags darauf die Zinsentscheidung der
US-Notenbank Fed auf der Agenda. Von den dazugehörigen Kommentaren
versprechen sich die Marktteilnehmer wegweisende Signale für die in
diesem Jahr erwarteten Zinssenkungsschritte.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gab im frühen
Handel um 0,09 Prozent auf 38298,62 Punkte nach. Der S&P 500
stieg kurz auf ein Rekordhoch und gab dann um 0,12
Prozent auf 4921,85 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100
verlor 0,39 Prozent auf 17 528,05 Punkte.
Wenn die Fed am Mittwoch im späten US-Handel über den Leitzins
entscheidet und sich wohl auch zu den bald erhofften Zinssenkungen
äußern wird, rechnet die DZ Bank mit Enttäuschungen. Die Wetten auf
eine deutlich expansivere Geldpolitik dürften übertrieben sein, da
das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust blieben, kommentierte
Analystin Birgit Henseler und erwartet einen ersten Zinsschritt erst
im Juni. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik und der anhaltend
hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der Zinswende Zeit
lassen, ist sie überzeugt.
Die aktuell veröffentlichten Daten vom Immobilienmarkt und zum wie
erwartet ausgefallenen Verbrauchervertrauen bewegten kaum.
Allerdings hat sich die Stimmung der Konsumenten im Januar laut dem
Marktforschungsinstitut Conference Board den dritten Monat in Folge
verbessert und ist auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen.
Bevor Microsoft und Alphabet nach dem US-Börsenschluss ihre Zahlen präsentieren,
kletterte die Aktie des Software-Giganten auf ein Rekordhoch.
Zuletzt zeigten sie sich kaum verändert. Analyst Brad Sills von Bank
of America erwartet von Microsoft dank Azure und M365
einen Umsatzsprung im zweiten Geschäftsquartal um 17 Prozent im
Jahresvergleich. Das wäre Experten zufolge das höchste Wachstum seit
zwei Jahren. Der Konzern machte zuletzt Schlagzeilen mit seiner
Bewertung, die die Drei-Billionen-Dollar-Marke passiert hat. Die
Alphabet-Papiere hatten tags zuvor ihren bisher höchsten Stand
erreicht. Auch von der Google-Mutter werden angesichts der
Werbetrends starke Zahlen erwartet. Aktuell gaben die A- und die
C-Aktien um jeweils 0,5 Prozent nach.
Der Autobauer General Motors überzeugte mit seinem
Quartalsbericht. Die Aktien sprangen daraufhin um 6,8 Prozent hoch.
Die Papiere des Konkurrenten Ford
wurden mitgezogen. Sie gewannen 1,6 Prozent. General Motors
verdiente im vergangenen Quartal unerwartet gut und ist auch
optimistisch für das neue Jahr.
Die Anteile von Pfizer gaben dagegen um 1,3 Prozent
nach. Nach dem Corona-Rekordjahr 2022 hat die gesunkene Nachfrage
nach Covid-Medikamenten und -Impfstoffen dem US-Pharmakonzern einen
Umsatz- und Gewinneinbruch eingebrockt.
Für die Papiere von United Parcel Service (UPS) ging
es um 8,0 Prozent abwärts. Auch die Aktien des Paketdienstes Fedex
wurden davon belastet und verloren 2,4 Prozent.
Obwohl UPS das Umsatzziel für 2023 mehrfach gesenkt hatte, wurde es
wegen geringerer Sendungsmengen verfehlt. Konzernchefin Carol Tomé
geht nun mit geringeren Erwartungen als von Experten im Schnitt
prognostiziert ins neue Jahr./ck/he