Aktien New York Ausblick: Leicht im Minus - Augen auf Microsoft und Alphabet
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor den Quartalsberichten zweier
Technologie-Giganten geben sich die Anleger am Dienstag auf dem
US-Börsenparkett lieber vorsichtig. Für die zuletzt auf Rekordniveau
angekommenen Indizes zeichnete sich am Tag vor dem ebenfalls sehr
wichtigen Zinsentscheid ein etwas leichterer Start ab. Der Leitindex
Dow Jones Industrial wurde vom Broker IG 0,2 Prozent
tiefer auf 38 259 Punkte taxiert. Moderat im Minus bewegte sich auch
die Indikation für den technologielastigen Nasdaq 100
.
Gespannt wird darauf gewartet, was Microsoft und
Alphabet am Abend nach dem US-Börsenschluss an Zahlen
präsentieren. Beide Aktien hatten zuletzt Rekordniveau erreicht und
könnten mit einem höheren Start die nächste Bestmarke nachlegen.
CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl erwartet von Microsoft einen
Umsatzsprung um 16 Prozent. "Das wäre das höchste Wachstum seit zwei
Jahren", so der Experte. Der Konzern machte zuletzt Schlagzeilen mit
seiner Bewertung, die die Drei-Billionen-Dollar-Marke passiert hat.
Bereits bekannte Zahlenvorlagen von US-Unternehmen ergaben am
Dienstag ein durchwachsenes Bild. Positives gab es vor allem vom
Autobauer General Motors zu berichten, dessen Aktien
vorbörslich um sieben Prozent anzogen und auch den Konkurrenten Ford
ins Plus hievten. General Motors hat im vergangenen
Quartal unerwartet gut verdient und geht in der Aussicht auch
optimistisch in das neue Jahr, indem Chefin Mary Barra mit einer
Steigerung des operativen Gewinns rechnet.
Ein verhalteneres Kursplus von gut einem Prozent gab es bei Pfizer
. Nach dem Corona-Rekordjahr 2022 hat die gesunkene
Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Impfstoffen dem
US-Pharmakonzern einen Umsatz- und Gewinneinbruch eingebrockt. Laut
dem JPMorgan-Analysten Chris Schott wurden umsatzseitig die
Erwartungen erfüllt. Bereinigt um Sondereffekte wie
milliardenschwere Wertberichtigungen auf Lagerbestände der
Corona-Medikamente fiel das Ergebnis aber besser aus als von
Analysten erwartet.
Schlecht waren dagegen die Reaktionen auf die Zahlen von United
Parcel Service (UPS) : Die Aktien des DHL-Konkurrenten
rutschten vorbörslich um fast sieben Prozent ab und belasteten damit
auch die Titel von Fedex . Der US-Paketdienst hat 2023
auch sein mehrfach gesenktes Umsatzziel wegen niedrigerer
Sendungsmengen verfehlt. Konzernchefin Carol Tomé geht nun mit
geringeren Erwartungen ins neue Jahr als von Experten im Schnitt
gedacht.
Wenn die US-Notenbank Fed am Mittwoch im späten US-Handel über ihren
Leitzins entscheidet, warten Anleger vor allem gespannt auf Aussagen
zu den bald erhofften Zinssenkungen. "Wir erwarten, dass die Wetten
auf eine deutlich expansivere Geldpolitik übertrieben sind, da das
Wachstum und der Arbeitsmarkt robust bleiben", kommentierte Birgit
Henseler von der DZ Bank. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik
und der anhaltend hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der
Zinswende Zeit lassen. Henseler rechnet mit dem ersten Zinsschritt
erst im Juni./tih/jha/