FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag der guten
Vorwoche etwas Tribut gezollt. Am Nachmittag verlor der deutsche
Leitindex 0,46 Prozent auf 16 883,19 Punkte. Für den MDax
der mittelgroßen Werte ging es um 0,58 Prozent auf 26
023,28 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
sank um 0,2 Prozent.
Da die Berichtssaison der Unternehmen langsam in Schwung kommt,
hielten sich die Anleger eher zurück. In den USA legen diese Woche
unter anderem die US-Börsenschwergewichte Microsoft ,
Meta , Apple , Alphabet
und Amazon ihre Zahlen vor. Der wohl wichtigste
Wochentermin steht aber mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am
Mittwoch an.
Analysten sind derweil optimistisch gestimmt. "Der Dax hat den
Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues
Aufwärtspotenzial eröffnet", schrieb Markttechnik-Experte Christoph
Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche "nur
eine Formsache sein". Am Freitag hatte der Dax nur knapp seine
bisherige Bestmarke etwas über der 17 000-Punkte-Marke verfehlt.
Im Fokus stand am Montag Bayer mit einem rekordhohen
Schadensersatz-Urteil. Die Titel des Agrarchemie- und Pharmakonzerns
büßten als Dax-Schlusslicht 5,6 Prozent ein. Damit blieben sie nur
knapp über ihrem Dezember-Tief - darunter droht ein Rutsch auf den
niedrigsten Stand seit dem Jahr 2005. Mit 2,2 Milliarden US-Dollar
haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung
in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das
Unternehmen will in Berufung gehen.
Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte
zwar den Umsatz im ersten Geschäftsquartal und bestätigte den
Ausblick. Doch die operative Marge ging leicht zurück. Die Aktien
zählten mit minus drei Prozent zu den größten Verlierern im MDax.
Derweil belasteten schwache Jahreszahlen Wacker Chemie
nicht dauerhaft. Die Aktien schafften es im
Handelsverlauf ins Plus. Zuletzt gewannen sie 1,5 Prozent, obwohl
das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen die
Analystenschätzungen verfehlt hatte. Der Umsatz und mehr noch der
operative Gewinn (Ebitda) waren deutlich zurückgegangen. Mitte
Januar waren die Wacker-Papiere auf den niedrigsten Stand seit
November 2020 gefallen.
Ein Zukauf in Kolumbien ließ die Aktien von GFT Technologies
auch am Montag kräftig steigen. Mit weiteren plus 8,2
Prozent waren sie größter Gewinner im Nebenwerte-Index SDax
. Mit der Übernahme von Sophos Solutions steige der
IT-Dienstleister für die Finanzbranche zu den drei größten Anbietern
von Informationstechnologie für das Bankenwesen auf, schrieb
Berenberg-Analyst Wolfgang Specht. Die Übernahme passe aus
strategischer Sicht und Sophos Solutions sei attraktiv bewertet.
Die Titel von Hensoldt verteuerten sich als
MDax-Spitzenreiter um 4,8 Prozent. Die Analysten der Citigroup
stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von "Neutral"
auf "Buy" hoch.
Der Euro gab etwas nach und kostete zuletzt 1,0821
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Freitag auf 1,0871 Dollar festgesetzt.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 2,25 auf 2,23
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,16 Prozent
auf 126,19 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,46
Prozent auf 134,93 Zähler./gl/men