ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Gewinnmitnahmen nach starker Vorwoche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung hat der
deutsche Aktienmarkt zu Beginn der neuen Börsenwoche nachgegeben. So
mancher Anleger realisiere wohl Profite, hieß es am Markt.
Unterdessen kommt die Quartalsberichtssaison der Unternehmen langsam
in Schwung. In den USA legen diese Woche unter anderem die
Börsenschwergewichte Microsoft , Meta ,
Apple , Alphabet und Amazon
ihre Zahlen vor. Der wohl wichtigste Wochentermin
steht am Mittwoch mit der US-Notenbanksitzung an.
Der Dax sank im frühen Handel am
Montag um 0,36 Prozent auf 16 900,56 Punkte. Am Freitag hatte das
wichtigste deutsche Börsenbarometer das Rekordhoch bei knapp über 17
000 Punkten nur um 36 Zähler verfehlt, aber einen Wochengewinn von
immerhin rund zweieinhalb Prozent geschafft. Der MDax
fiel zu Wochenbeginn um 0,88 Prozent auf 25 944,31 Punkte. Der
EuroStoxx als Leitindex der Eurozone stagnierte.
Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: "Der
Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues
Aufwärtspotenzial eröffnet", schrieb Markttechnik-Experte Christoph
Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche "nur
eine Formsache sein".
Unternehmensseitig stehen aus dem Dax vor allem Bayer
im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns
fielen als klares Dax-Schlusslicht um 4,6 Prozent. Mit einem Betrag
von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher
höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige
Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung
gehen.
Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden
belasteten Wacker Chemie im Vorjahr deutlich. Der
Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um
60 Prozent. Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie
spezialisierte Unternehmen unter den durchschnittlichen
Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büßten zuletzt 0,5 Prozent
ein, nachdem sie Mitte des Monats auf den niedrigsten Stand seit
November 2020 gefallen waren.
Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte
den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1
Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von
Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge
sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für
das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von
Stabilus fielen als schwächster MDax-Wert um 6,0 Prozent.
Eine Abstufung von "Overweight" auf "Equal-weight" durch die
Barclays Bank brockte den Papieren von Ströer ein
Minus von 2,4 Prozent ein. Analyst Julien Roch begründete sein neues
Anlagevotum mit der Jahresendrally der Aktien des
Werbedienstleisters. Die aktuelle Bewertung spiegele nun die
operative Stärke des Unternehmens angemessen wider, schrieb der
Experte.
Die Titel von Hensoldt verteuerten sich hingegen als
MDax-Spitzenreiter um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup
stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von "Neutral"
auf "Buy" hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro./edh/men